TTCLM: Vorsaison durch Abbruchwertung ohne Sieger beendet
Für die vergangene Saison 2021/22 in der Champions League (TTCLM) wird kein Sieger ermittelt. Die Exekutive der Europäischen Tischtennis-Union (ETTU) beschloss nachträglich eine endgültige Abbruchwertung der zurückliegenden Spielzeit. Der deutsche Meister Borussia Düsseldorf, der zum Zeitpunkt der Unterbrechung wegen Russlands Krieg gegen die Ukraine als einziger Finalist festgestanden hatte und deswegen durch eine später annullierte Entscheidung zum zwischenzeitlichen Gewinner der diesjährigen Königsklasse ausgerufen worden war, akzeptiert die Entscheidung.
Die vergangene Saison 2021/22 in der Champions League geht als Folge von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine endgültig als Spielzeit ohne Titelgewinner in die Geschichte der europäischen Königsklasse ein. Nach Prüfung juristischer Fragen und Rücksprache mit allen beteiligten Parteien beschloss die Exekutive der Europäischen Tischtennis-Union (ETTU) durch eine finale Entscheidung, die zurückliegenden Saison als abgebrochen zu werten. Die ETTU begründete ihren Beschluss mit dem Schutz sowohl von Spielern und Teilnehmern als auch der Integrität des Wettbewerbs. Der deutsche Meister Borussia Düsseldorf, der als einzig qualifizierter Finalist zwischenzeitlich als Gewinner der Königsklasse ausgerufen und später vom ETTU-Sportgericht wieder abgesetzt worden war, hat die im Bemühen um Anerkennung des Sportgerichts-Urteils gefällte Entscheidung bereits akzeptiert.
Preuß: Nachträgliche Fortsetzung „schon rein technisch gar nicht möglich“
Nach den Unsicherheiten um die Gültigkeit des Ausschlusses der russischen Klubs Fakel Gazprom Orenburg und TTSC UMMC aus Jekaterinburg vor ihrem entscheidenden Duell aufgrund des Überfalls ihres Landes auf die Ukraine hatte sich die abschließende Vorgehensweise der ETTU-Spitze in den vergangenen Wochen bereits abgezeichnet. Auch im Düsseldorfer Lager, das zu keiner Zeit Anspruch auf den Titel erhoben und immer nur auf fehlende Grundlagen auf mehreren Ebenen für mögliche Spiele gegen Klubs aus Russland hingewiesen hatte, hatte die Vereinsführung bereits mit dieser pragmatischsten aller möglichen Lösungen für die knifflige Situation gerechnet. „In den letzten Wochen sind alle Argumente ausgetauscht worden. Die Entscheidung der ETTU kommt für uns nicht unerwartet“, erklärte Borussia-Manager Andreas Preuß für den Rekordmeister der Tischtennis Bundesliga (TTBL): „Die Vereine haben inzwischen andere Kader, haben neue Spieler unter Vertrag, andere dafür nicht mehr, sodass es schon rein technisch gar nicht mehr möglich ist, die Spiele noch auszutragen. Jetzt gibt es ein Urteil, und das akzeptieren wir.“
Düsseldorf hatte sich Anfang März im Halbfinalduell zweier TTBL-Klubs gegen den 1. FC Saarbrücken TT durchgesetzt. Im zweiten Semifinale war das Rückspiel zwischen Orenburg und UMMC hingegen noch nicht ausgetragen, als die ETTU russische Mannschaften wegen Russlands Krieg von ihren Wettbewerben suspendierte. Das ETTU-Sportgericht erklärte diese Entscheidung zwar für unzulässig, doch blieben sämtliche Modellüberlegungen für eine Austragung des ausstehenden Halbfinals und des Endspiels unabhängig von ethischen und politischen Vorbehalten auch in der Praxis als undurchführbare Gedankenspiele.
Stufen-Phasen 2022/23 schon ohne Teams aus Russland ausgelost
Für die bevorstehende Saison in Europas wichtigstem Vereinswettbewerb hat die ETTU den Ausschluss russischer Vereine erneuert. Eine Entscheidung des internationalen Sportgerichtshofes CAS zu einem vergleichbaren Fall im Fußball stützt die Haltung des kontinentalen Dachverbandes maßgeblich. Inzwischen hat auch schon die Auslosung sowohl TTCLM-Gruppen in Stufe 1 und Stufe 2 ohne Mannschaften aus Russland stattgefunden.