TSV Bad Königshofen dreht verloren geglaubtes Spiel

TSV Bad Königshofen dreht verloren geglaubtes Spiel

Das war Werbung für den Tischtennissport. Der TSV Bad Königshofen drehte am dritten Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) die Partie gegen den ASV Grünwettersbach nach großem Kampf und gewann nach 0:2-Rüclstand noch mit 3:2.

Der TSV Bad Königshofen startete mit zwei Niederlagen in die Saison, unterlag sowohl zuhause gegen den SV Werder Bremen (2:3) als auch bei den TTF Liebherr Ochsenhausen (1:3). Gegen den ASV Grünwettersbach schafften die Unterfranken nun die Wende und holten die ersten zwei Punkte. Auf Seiten des TSV Bad Königshofen feierte der japanische Neuzugang Yukiya Uda sein Debüt. Der 21-Jährige ist die Nummer 22 der Einzel-Weltrangliste und zusammen mit seinem Landsmann Shunsuke Togami die Nummer eins der Doppel-Weltrangliste – auf Udas ersten Auftritt in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) durfte man also gespannt sein. Gegen Grünwettersbachs Xi Wang ging es im ersten Satz vielversprechend los. Beide Spieler schenkten sich nichts, und letztlich gewann die Nummer zwei des ASV Grünwettersbach mit 19:17. Nach diesem umkämpften ersten Satz war es jedoch vorbei mit der Spannung, denn Xi Wang entschied die folgenden zwei Durchgänge für sich und gewann die Partie deutlich mit 3:0 (19:17, 11:8, 11:6). „Das war mein erstes Spiel in Deutschland, deswegen hatte ich etwas Druck und konnte nicht meine besten Bälle spielen“, erklärte Uda. „Aber ich werde hart arbeiten, damit ich in Zukunft besser spielen kann.“

Ähnlich verlief das Match zwischen Kilian Ort und Tiago Apolonia. Der erste Satz war sehr umkämpft, den zweiten entschied Apolonia dann deutlicher für sich. Der portugiesische Neuzugang der Gäste hatte in der vergangenen Saison eine Bilanz von 17:7 Spielen und hat dabei alle sieben Spiele nur gegen die Einser des jeweiligen Gegners verloren. Auch gegen Kilian Ort gab sich Apolonia keine Blöße und entschied das Match mit 3:0 (13:11, 11:5, 12:10) für sich.
Bad Königshofens Manager Andreas Albert war nach den ersten beiden Einzeln natürlich nicht zufrieden. „Es ist leider so gekommen, wie ich es vermutet hatte. Als Uda den ersten Satz verloren hatte fand er kein Mittel mehr gegen den alten Fuchs Xi Wang“, sagte Albert. „Und Kilian Ort ist derzeit nicht komplett fit, deshalb fehlt ihm Selbstvertrauen, und er kann nicht sein optimales Spiel abrufen. Jetzt müssen wir sehen, dass wir im dritten Einzel zurückkommen.“

Duell zwischen Uda und Apolonia: Oberschiedsrichter greift ein

Dieser Wunsch Alberts ging tatsächlich in Erfüllung. Filip Zeljko und Ricardo Walther lieferten sich ein packendes Spiel und Hochspannung war garantiert, als das dritte Einzel in den fünften Satz ging. Das Publikum in der Halle ging mit, feuerte Zeljko an und jubelte mit ihm, als er mit 3:2 (9:11, 11:9, 13:15, 11:8, 11:8) gewann und für den TSV Bad Königshofen auf 1:2 verkürzte. „Die Stimmung war heute unglaublich. Das ist natürlich eine Hilfe für uns Spieler und eine Motivation“ sagte Zeljko nach dem Spiel.

Es folgte das Duell der beiden Einser Yukiya Uda und Tiago Apolonia, bei dem es im zweiten Satz beim Stand von 9:7 für Uda zu einer kuriosen Situation kam: Der zweite Schiedsrichter hob die Hand im Hinblick auf einen Fehlaufschlag von Apolonia. Der Hauptschiedsrichter ließ weiterlaufen und das führte zu einer minutenlange Pause und Diskussionsbedarf mit dem Oberschiedsrichter um die Wertung eines Punktes. Letztlich ging es weiter beim Stand von 10:7 für Uda, der gegen Apolonia mit 3:1 (8:11, 11:8, 11:9, 11:6) gewann.
Jetzt musste das Doppel die Entscheidung bringen, und hier machten die Bad Königshofener kurzen Prozess. Kilian Ort/Martin Allegro besiegten Xi Wang/Ricardo Walther mit 3:0 (11:8, 11:8, 11:4). Die Zuschauer sprangen auf und jubelten – Bad Königshofen hatte nach großem Kampf das Spiel gedreht.

TSV Bad Königshofen – ASV Grünwettersbach 3:2                                Yukiya Uda – Xi Wang 0:3 (17:19, 8:11, 6:11)
Kilian Ort – Tiago Apolonia 0:3 (11:13, 5:11, 10:12)
Filip Zeljko – Ricardo Walther 3:2 (9:11, 11:9, 13:15, 11:8, 11:8)
Yukiya Uda – Tiago Apolonia 3:1 (8:11, 11:8, 11:9, 11:6)
Kilian Ort/Martin Allegro – Xi Wang/Ricardo Walther 3:0 (11:8, 11:8, 11:4)

Borussia Düsseldorf – SV Werder Bremen 3:0                                         Anton Källberg – Marcelo Aguirre 3:1 (11:8, 11:8, 10:12, 11:7)
Kay Stumper – Mattias Falck 3:0 (11:5, 11:6, 11:9)
Dang Qiu – Kirill Gerassimenko 3:2 (7:11, 10:12, 11:9, 14:12, 13:11)