Teamcheck II: Bad Königshofen, Neu-Ulm, Bergneustadt & Ochsenhausen

Teamcheck II: Bad Königshofen, Neu-Ulm, Bergneustadt & Ochsenhausen

Die Saison 2022/23 der Tischtennis Bundesliga (TTBL) steht in den Startlöchern. Vorab werfen wir einen Blick auf die zwölf Klubs, die ab Sonntag wieder auf Punktejagd gehen. Im zweiten Teil geht es um den TSV Bad Königshofen, den TTC Neu-Ulm, den TTC Schwalbe Bergneustadt und die TTF Liebherr Ochsenhausen.

TSV Bad Königshofen

In seiner sechsten Saison in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) hat sich der TSV Bad Königshofen eine weitere Großtat vorgenommen: die erstmalige Teilnahme an den Play-offs. „Die letzten vier“, antwortete Trainer Koji Itagaki jüngst auf der Teampräsentation der Unterfranken, angesprochen auf die Zielsetzung in der neuen Spielzeit. Befeuert wird diese Hoffnung insbesondere durch einen Transfercoup: Mit der Verpflichtung des Weltranglisten-22. Yukiya Uda gelang dem TSV im Frühjahr eine große Überrschung, die Fans und Verantwortliche nun von einer besseren Platzierung als Rang acht im Vorjahr und möglicherweise gar der besten der Vereinsgeschichte träumen lässt.

Neben Uda verfügt Bad Königshofen schließlich in Bastian Steger und Kilian Ort noch über zwei weitere Topspieler. Auch in der Kader-Breite haben sich die Unterfranken verstärkt: Neben Filip Zeljko steht nun auch Martin Allegro zur Verfügung, der den Abgang von Maksim Grebnev (zum TTC Neu-Ulm) auffangen soll, sodass Bad Königshofen erstmals mit fünf Spielern im Kader in eine TTBL-Saison geht.

TTC Neu-Ulm

Wohl auf keinen Verein richten sich vor dem Saisonstart mehr gespannte Blicke als auf den TTC Neu-Ulm. Auf einen Schlag hatten die Schwaben im Frühjahr die Verpflichtung von vier Spielern aus den Top 10 der Weltrangliste bekannt gegeben und sich damit in allen Wettbewerben in den Kreis der Titelfavoriten katapultiert. Es sei ein „aufregendes und inspirierendes Projekt“, sagte Dimitrij Ovtcharov bei der Bekanntgabe seines Wechsels, „das mich fasziniert und total motiviert“. Während Tomokazu Harimoto ausschließlich in der Champions League (TTCLM) aufschlagen wird, sind Ovtcharov, Truls Moregard und Lin Yun-Ju auch für die TTBL und den Deutschen Tischtennis-Pokal lizenziert. Die Teilnahme an den Play-offs sowie der Einzug in das Final Four dürften damit das Minimalziel sein – es wäre jeweils das erste Mal im vierten Jahr des Vereinsbestehens. In den vergangenen Jahren hatte Neu-Ulm in der TTBL die Plätze sieben, fünf und acht belegt.

Den Großteil der Spiele in der TTBL dürfte allerdings von den russischen Toptalenten Lev Katsman, Vladimir Sidorenko und Neuzugang Maksim Grebnev (vom TSV Bad Königshofen) bestritten werden. „Schwerpunkt der Ziele in der Saison 2022/23 sind die Champions League und der Deutsche Tischtennis-Pokal, aber auch in der Bundesliga werden wir sehr attraktive Heimspiele haben“, erklärte Michael Kühn aus dem Vorstandsteam des TTC zuletzt. „Wesentlich ist, dass nur Spieler im Final Four des Deutschen Tischtennis-Pokals eingesetzt werden können, die – sofern mit einer Ganzjahreslizenz versehen – zuvor bereits in drei Pflichtspielen (Liga und/oder Pokal) gespielt haben bzw. anwesend waren.“

TTC Schwalbe Bergneustadt

Hinter dem TTC Schwalbe Bergneustadt liegt eine emotionale Achterbahnfahrt in der vergangenen Spielzeit: Nach durchwachsenem Start war es dem Team um Benedikt Duda im Januar als erster Mannschaft in der TTBL-Saison gelungen, Borussia Düsseldorf eine Niederlage beizubringen, und in der Folge schob es sich mit zwischenzeitlich fünf Siegen in Serie immer näher an die Play-offs heran. Im Endspurt ging Bergneustadt dann aber die Puste aus, nach nur einem Sieg aus den letzten fünf Partien landete der TTC schließlich mit ausgeglichenem Punktekonto (22:22) auf Platz sechs und vier Zähler hinter den Play-off-Rängen.

Nach großer Konstanz in den Vorjahren wurde der Kader zur neuen Saison ein wenig umgebaut: Alvaro Robles hat den Verein nach fünf gemeinsamen Jahren verlassen und ist zu den TTF Liebherr Ochsenhausen gewechselt. Ersetzt wurde Robles durch Omar Assar, der aus der französischen Pro A von GV Hennebont TT in die TTBL zurückkehrt. Ebenfalls neu ist Romain Ruiz, der den Platz von Elias Ranefur einnimmt. In seine vierte Saison mit Bergneustadt geht Alberto Mino. Das Amt des Trainers haben nun Jens Stötzel und Frederik Duda inne, nachdem Yang Lei den Verein verlassen hat.

TTF Liebherr Ochsenhausen

Sechsmal in Folge hatten die TTF Liebherr Ochsenhausen die Teilnahme an den Play-offs erreicht, in der vergangenen Saison wurde diese erstmals seit 2015 verpasst. Trotz vielversprechenden Starts mit unter anderem einem Sieg gegen den 1. FC Saarbrücken TT und mit 12:0 Punkten nach sechs Spielen fielen die Oberschwaben in der zweiten Hälfte noch aus den Top vier. Nur ein Sieg gelang zwischen dem 11. und 15. Spieltag, am Ende landeten die TTF aufgrund der schlechteren Spieldifferenz hinter dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell auf Platz fünf. In der neuen Spielzeit soll es nun wieder mit den Play-offs klappen, dabei setzt Ochsenhausen insbesondere auf eine verbesserte Form von Simon Gauzy. Der französische Weltranglisten-27. musste sich im Vorjahr mit einer 12:9-Einzelbilanz begnügen.

„Ich habe letzte Saison leider nicht mein allerbestes Niveau gespielt“, gestand Gauzy im Rahmen seiner Vertragsverlängerung. „Ich hoffe, dass ich nächste Saison wieder das Niveau abrufen kann, das ich vor zwei Jahren gezeigt habe. Und dass wir dann wieder die Play-offs und das Liebherr Pokal-Finale erreichen.“ Weiterhin dabei sind neben Gauzy auch Kanak Jha und Samuel Kulczycki, der in seinen ersten beiden Spielzeiten in der TTBL vollauf überzeugte. Neu im Kader sind Alvaro Robles (TTC Schwalbe Bergneustadt) und der japanischer Topspieler Shunsuke Togami, die das Team nicht nur in der Breite, sondern auch in der Spitze verstärken dürften. „Auch wenn die Tischtennis Bundesliga nächste Saison sehr stark sein wird, sollte es unser Anspruch sein, sowohl in das Final Four im Pokal als auch in die Play-offs einzuziehen. Spielerisch möchte ich mich weiter verbessern und dazulernen, um dem Team dabei zu helfen“, gab Robles bei seinem Wechsel als Ziel aus.