Teamcheck I: Mainz, Grenzau, Grünwettersbach & Bremen
Die Saison 2022/23 der Tischtennis Bundesliga (TTBL) steht in den Startlöchern. Vorab werfen wir einen Blick auf die zwölf Klubs, die ab Sonntag wieder auf Punktejagd gehen. Im ersten Teil geht es um Aufsteiger 1. FSV Mainz 05, den TTC Zugbrücke Grenzau, den ASV Grünwettersbach und den SV Werder Bremen.
1. FSV Mainz 05
Der Countdown für das Debüt in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) läuft: Am Sonntag, 28. August, schlägt der 1. FSV Mainz 05 erstmals in der stärksten Liga Europas auf und tritt auswärts beim TTC Schwalbe Bergneustadt an. Als Saisonziel haben die Rheinhessen einerseits den Klassenerhalt ausgegeben, wichtiger aber noch ist ihnen die Entwicklung der Mannschaft. „In der 2. Bundesliga haben wir verstanden, wie es funktioniert, und jetzt sind wir neugierig auf die TTBL“, sagte Tomasz Kasica, der Sportliche Leiter der Mainzer, jüngst in unserem Interviewund meinte damit das konsequente Fördern von jungen, entwicklungsfähigen Spielern.
Entsprechend geht der FSV mit dem Quintett Andrei Putuntika (23), Yuto Muramatsu (25), Luka Mladenovic (24), Abdullah Talha Yigenler (23) und Carlo Rossi (21) in die Debütsaison. Die Begeisterung in Mainz ist groß, im ersten Heimspiel geht es am 4. September gegen Borussia Düsseldorf. „Grundsätzlich wollen wir versuchen zu begeistern. Die Bundesliga ist eine Riesenchance, denn die Bundesliga wird etwas mit uns machen“, freut sich Kasica auf das „Abenteuer“ TTBL.
TTC Zugbrücke Grenzau
Lange hatte der TTC Zugbrücke Grenzau in der vergangenen Saison bangen müssen, ehe Anfang März schließlich Gewissheit herrschte, dass der sechsmalige Deutsche Meister auch in der Saison 2022/23 in der Bundesliga spielen wird. Nach zwölf Punkten in der vergangenen Runde sollen es dieses Mal noch einige Zähler mehr sein, um mit der Abstiegszone möglichst wenig zu tun zu haben. Dafür hat Grenzau den Kader etwas umgestaltet und mit Samuel Walker einen Hoffnungsträger geholt, der im Gespann mit Patrick Baum für die nötigen Siege sorgen soll.
„Ich bin davon überzeugt, dass er bei uns zu einer sehr guten Form finden wird“, sagte TTC-Trainer Slobodan Grujic bereits bei der Verpflichtung des 27-Jährigen. „Er hat schon bewiesen, dass er auch international ganz wichtige Spiele gewinnen kann.“ Verlängert wurde der Vertrag mit Feng Yi-Hsin, der in seinem ersten Halbjahr in der TTBL vielversprechende Auftritte hinlegte und erneut den einen oder anderen Spieler kalt erwischen dürfte. Neu im Kader ist Maciej Kubik, der von den TTF Liebherr Ochsenhausen in den Westerwald gewechselt ist und im Schatten der etablierten Spieler zu Einsätzen kommen soll.
ASV Grünwettersbach
Das Wort Seuchensaison beschreibt das zurückliegende Jahr des ASV Grünwettersbach vermutlich am besten. Zahlreiche Verletzungen hatte das Team verkraften müssen und daher kein einziges Spiel in Bestbesetzung beziehungsweise -form bestreiten können. Lange hatte Grünwettersbach sogar um den Klassenerhalt bangen müssen, stand nach insgesamt fünf Spieltagen sogar auf einem Abstiegsrang, ehe im März schließlich Entwarnung folgte. Um nicht erneut um die TTBL-Zugehörigkeit zittern zu müssen, wurde mit Tiago Apolonia ein erfahrener Spieler und EM-Achtelfinalist verpflichtet, der im Vorjahr eine 17:7-Einzelbilanz für den TTC Neu-Ulm hinlegte und nun zusätzliche Punkte für Grünwettersbach besorgen soll.
„Tiago hat alles erlebt, er ist seit vielen Jahre in der TTBL aktiv“, sagte ASV-Manager Martin Werner jüngst bei Baden-TV und erklärte: „Das bringt uns die Gewissheit, dass er, wenn es eng wird, auch die Punkte holen kann. Außerdem kann unser Youngster Deni Kozul von einem weiteren erfahrenen Spieler lernen.“ Neben diesem Duo verfügt Grünwettersbach mit Ricardo Walther und Wang Xi über zwei weitere erfahrene Akteure.
SV Werder Bremen
Wie gut sind die Form und die Fitness von Mattias Falck? Diese Frage war beim SV Werder Bremen in den vergangenen Monaten häufig der ausschlaggebende Faktor über Sieg oder Niederlage. 2020 führte der Schwede die Hanseaten gar in die Play-offs, in der vergangenen Saison dagegen musste Werder den Blick eher nach unten richten und kämpfte zeitweise um den Klassenerhalt. Um die Abhängigkeit von Falck zu reduzieren, entschieden sich die Bremer zur Trennung vom langjährigen Spieler Hunor Szöcs und verpflichteten stattdessen mit Cristian Pletea (vom TTC Zugbrücke Grenzau) ein ambitioniertes Talent. Weiterhin dabei sind Kirill Gerassimenko, der im Vorjahr zumeist auf Position drei zum Einsatz kam und eine 13:9-Einzelbilanz erspielte, und Marcelo Aguirre.
In starker Verfassung präsentierte sich in den vergangenen Tagen außerdem Falck: Der Schwede krönte sich mit Kristian Karlsson zum Doppel-Europameister – im vergangenen Herbst hatte das Duo bereits die Weltmeisterschaft gewonnen –, im Einzel holte er zudem eine Bronzemedaille nach einem 1:4 gegen den späteren Sieger Dang Qiu (Borussia Düsseldorf). Er sei nach dem Ausscheiden „ziemlich enttäuscht“ gewesen, gestand Falck gegenüber buten un binnen. „Aber in ein paar Tagen werde ich sicher glücklich sein über meine Leistung.“ – Und diese gewiss in der TTBL bestätigen wollen.