Serien-Sieger und Spannungs-Spezialisten: Die Rekordspieler der Saison 2024/25

Serien-Sieger und Spannungs-Spezialisten: Die Rekordspieler der Saison 2024/25

Wer feierte in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) die längste Siegesserie? Wer stand besonders häufig am Tisch? Und wer musste besonders oft bis in den fünften Satz gehen? Die Auswertung der Bilanzen der vergangenen Spielzeit fördert einige spannende Fakten zutage. Wir präsentieren die Rekordspieler der Saison 2024/25.

Serien-Sieger

Fast fünf Monate lang gab es kein Vorbeikommen an Dimitrij Ovtcharov: 14 Siege in Folge legte der Topspieler des TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell ab dem Saisonstart hin und feierte damit eine perfekte Rückkehr in die Tischtennis Bundesliga (TTBL). Die erste Niederlage musste Ovtcharov erst in der Rückrunde einstecken, am 12. Januar gab es ein 1:3 gegen Shunsuke Togami (TTF Liebherr Ochsenhausen). Am Ende legte der 36-Jährige eine 22:5-Einzelbilanz hin, verpasste mit den Osthessen allerdings trotzdem knapp die Play-offs. Zwölf Siege hintereinander schaffte Anton Källberg (Borussia Düsseldorf) im Laufe der Hauptrunde; auf elf in Serie kam Hugo Calderano (TTF Liebherr Ochsenhausen) – sogar auf 14, wenn man die Erfolge aus Play-offs und Liebherr TTBL-Finale hinzurechnet.

Serien-Frust

Mit Anlaufschwierigkeiten hatte Tiago Abiodun zu kämpfen: Der Youngster der TTF Liebherr Ochsenhausen kam in seiner ersten TTBL-Saison zwölfmal zum Einsatz, hoffte aber vergeblich auf den Premierensieg. Die Schwaben glauben dennoch an das große Talent des 17-Jährigen und verlängerten den Vertrag um zwei weitere Jahre. „Natürlich ist noch reichlich zu tun, aber man sieht schon gute Resultate bei ihm, besonders auf internationaler Ebene. Wir sind von Tiago überzeugt, und die Verlängerung des Vertrags entspricht unserer Philosophie“, sagte TTF-Präsident Kristijan Pejinovic.

Vielspieler

Kein Spieler stand in der vergangenen Spielzeit häufiger am Tisch als Jin Ueda und Kristian Karlsson: Jeweils 33 Einzel bestritten die beiden Topspieler und waren damit wichtige Erfolgsfaktoren für ihren jeweiligen Klub. Ueda spielte eine 20:13-Bilanz und führte den TSV Bad Königshofen damit in die Play-offs, Karlsson legte eine 21:12-Bilanz hin und sammelte damit mehr Siege als die restlichen Spieler des TTC OE Clarity Telefonie-Systeme Bad Homburg zusammen. Platz drei der Vielspieler teilen sich Feng Yi-Hsin (TTC Zugbrücke Grenzau, 19:13) und Kirill Gerassimenko (SV Werder Bremen, 22:10). Dahinter folgen Li Yongyin (Borussia Dortmund, 16:14), Steffen Mengel (Post SV Mühlhausen, 15:14) und Mattias Falck (SV Werder Bremen, 17:11).

Dominatoren

Häufiger als jeder andere Spieler feierte Dimitrij Ovtcharov im Saisonverlauf einen 3:0-Sieg, gleich 15-mal gab der Topspieler des TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell keinen Satz ab. Umgekehrt kassierte Ovtcharov nur eine einzige 0:3-Niederlage, und zwar im Februar gegen Borgar Haug (Borussia Düsseldorf). Je zehnmal holten Hugo Calderano und Shunsuke Togami (beide TTF Liebherr Ochsenhausen) sowie Kirill Gerassimenko (SV Werder Bremen) und Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt) ein 3:0. Calderano und Togami ließen zudem jeweils einen weiteren glatten Erfolg in den Play-offs gegen den 1. FC Saarbrücken TT folgen.

Hochspannung

Ging Kirill Gerassimenko (SV Werder Bremen) an den Tisch, dann wurde es häufig besonders spannend. Gleich 14-mal gingen die Matches des 28-Jährigen über die volle Distanz, dabei behielt er neunmal mit 3:2 die Oberhand. Einmal weniger ging es für Kristian Karlsson (TTC OE Clarity Telefonie-Systeme Bad Homburg, 7:6) bis in den fünften Satz, jeweils elfmal für Jin Ueda (TSV Bad Königshofen, 7:4) und Tiago Apolonia (ASC Grünwettersbach, 8:3).

Abschiedstour

Die Saison 2024/25 ist in die deutsche Sportgeschichte eingegangen: Timo Boll legte seine Abschiedstour durch die Hallen der TTBL-Klubs hin und ließ sich noch einmal von Tausenden Fans feiern, ehe er seine einzigartige Karriere nach 29 Jahren in der Bundesliga beendete. In 19 Partien war der 44-Jährige im Einsatz und spielte dabei eine 12:11-Einzelbilanz und 1:0 im Doppel mit Anton Källberg. Während seiner Laufbahn feierte Boll 14-mal die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft und 13-mal den Deutschen Tischtennis-Pokal. Dem Tischtennis-Sport wird der siebenfache Olympia-Teilnehmer als Botschafter erhalten bleiben, sowohl für den Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) als auch für Borussia Düsseldorf. „Es ist schön, weiterhin für den Tischtennis-Sport da sein und etwas zurückgeben zu können. Ich freue mich auf meine neue Aufgabe und darauf, künftig mehr Zeit für meine Liebsten zu haben“, sagte Boll im Rahmen des Liebherr TTBL-Finals.

Spitzenspieler

Die Top 10 der erfolgreichsten Spieler laut TTBL-Rangliste verteilen sich auf sieben Vereine: Gleich dreimal vertreten sind die TTF Liebherr Ochsenhausen mit Hugo Calderano (17:1), Shunsuke Togami (18:5) und Simon Gauzy (17:5). Zwei Spieler stellt Borussia Düsseldorf mit Anton Källberg (18:3) und Dang Qiu (13:1). Je einmal dabei sind der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell mit Dimitrij Ovtcharov (22:5), der SV Werder Bremen mit Kirill Gerassimenko (22:10), der TTC OE Clarity Telefonie-Systeme Bad Homburg mit Kristian Karlsson (21:12), der 1. FC Saarbrücken TT mit Eduard Ionescu (12:4) und der TSV Bad Königshofen mit Jin Ueda (20:13).

Doppel-Spezialisten

Hochspannung war garantiert, wenn die Fans ein Spiel des 1. FC Saarbrücken TT oder des TSV Bad Königshofen besuchten. Beide Klubs gingen je elfmal bis in das Doppel und legten dort jeweils den Grundstein für das Erreichen der Play-offs. Der FCS schickte fünf verschiedene Kombinationen ins Rennen und legte eine 7:4-Bilanz hin; Bad Königshofen kam sogar auf 9:2 mit drei verschiedenen Doppel-Formationen – insbesondere Bastian Steger und Martin Allegro (5:0) glänzten gemeinsam. Zehnmal ging es für den TTC OE Clarity Telefonie-Systeme Bad Homburg über die volle Distanz (2:8), je neunmal für den SV Werder Bremen (3:6) und den ASC Grünwettersbach (8:1).

Vielseitigkeit

Kein Verein setzte mehr Spieler ein als der ASC Grünwettersbach: Gleich neun Akteure schickten die Badener im Saisonverlauf ins Rennen und bewiesen damit das breite Fundament des Klubs. Ricardo Walther (16 Einsätze), Tiago Apolonia (15), Leo de Nodrest (14), Guilherme Teodoro (14), Rafael Turrini (4), Chang Yu-An (2), Huang Yan-Cheng (2), Louis Price (1) und Thomas Maynard (1) durften sich am Ende über den siebten Tabellenplatz freuen. Acht Spieler kamen beim TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell zum Einsatz. Mit jeweils nur vier Akteuren kamen der TSV Bad Königshofen, der SV Werder Bremen, der TTC Schwalbe Bergneustadt und der Post SV Mühlhausen aus.