Saudi Smash: Starker Patrick Franziska holt Silber und springt auf Weltranglistenplatz 9

Saudi Smash: Starker Patrick Franziska holt Silber und springt auf Weltranglistenplatz 9

Dschidda. Patrick Franziska hat die Premiere des Saudi Smash mit dem bislang größten Erfolg seiner Einzelkarriere beendet. Der 31 Jahre alte Saarbrücker, der sich in Dschidda nur dem Weltranglistenersten Wang Chuqin (China) nach sechs umkämpften Sätzen geschlagen geben musste, nimmt von dem mit 2 Millionen Dollar dotierten Turnier der Spitzenkategorie Grand Smash die Silbermedaille, einen Preisgeldscheck über 33.050 Dollar sowie 1.400 Weltranglistenpunkte mit nach Hause, die ihn ab Dienstag mit dem Erscheinen der neuen ITTF-Notierung von Position 16 auf das Allzeithoch 9 katapultieren.

Franziska erster nichtchinesischer Spieler in einem Grand-Smash-Finale

"Natürlich bin ich jetzt erst einmal etwas traurig, das Finale verloren zu haben. Aber ich muss auch anerkennen, dass Wang Chuqin heute fast fehlerfrei gespielt und verdient gewonnen hat." Wie zufrieden Patrick Franziska mit seinem trotz der finalen Niederlage außerordentlichen Ergebnis in Dschidda sein darf, verdeutlicht die Tatsache, dass der Saarbrücker als erster nichtchinesischer Spieler das Endspiel des ingesamt vierten Turniers der WTT-Spitzenkategorie Grand Smash erreichte. Bei den ersten drei Ausgaben in Singapur hatten sich vor dem heutigen Finale zweimal Fan Zhendong (2022, 2023) und einmal Wang Chuqin (2024) in die Siegerliste eingetragen, die auch in den übrigen vier Kategorien einschließlich heute nur Gewinner aus dem Reich der Mitte aufweist.

Stolzer Franziska: "Einfach unglaublich, der größte Erfolg meiner Karriere"

In seiner überragenden Woche in Dschidda konnte Patrick Franziska im Endspiel nur von jenem Mann gestoppt werden, der dem Welttischtennis 2024 mit Triumphen bei den WTT Finals, dem Singapore und nun dem Saudi Smash sowie der Übernahme der Spitzenposition in der Weltrangliste fast alleine seinen Stempel aufdrückt. Bei dem bei der Siegerehrung schon wieder strahlenden Franziska schwang bei der Einordnung seines unerwarteten zweiten Platzes zu Recht Stolz und Genugtuung in der Stimme mit: "In einem derart gut besetzten Turnier mit allen Topspielern das Finale erreicht zu haben, ist einfach unglaublich. Es ist bislang der größte Erfolg in meiner Karriere. Wenn mir vor dem Turnier jemand gesagt hätte, dass ich der erste Nicht-Chinese sein werde, dem das gelingt, hätte ich es kaum geglaubt."

Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf: "Fantastisches Turnier für Patrick"

Der Rechtshänder mit dem brachialen Rückhandtopspin untermauerte in Dschidda zudem mit dem neuerlichen Sieg über Fan Zhendong seinen Ruf als einer der gefürchtetsten Gegner der Superstars aus dem Reich der Mitte. Franziska gebührt das Privileg, als einziger Nichtchinese Erfolge über die „großen Drei des letzten Jahrzehnts“ erzielt zu haben: Einmal gegen den mittlerweile nicht mehr aktiven Xu Xin, je zweimal gegen Weltmeister Fan Zhendong und den als "besten Spieler aller Zeiten" apostrophierten Olympiasieger Ma Long.

Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf gratulierte seinem Schützling zu einer herausragenden Gesamtleistung: "Das war ein super Turnier von Patrick Franziska, der bei einem großartig besetzten Turnier mit den Besten der Welt nun ein Top-Ten-Spieler geworden ist. So schnell kann es gehen. Es ist wie 'Franz' es mehrfach gesagt hat: In der ersten Runde hast Du ein 2:2 und 10:10 gegen Lind und dann stehst Du am Ende im Finale. Er hat sich von Spiel zu gesteigert und auch kritische Situationen bravourös gemeistert. Im Endspiel gegen Wang hat er heute zwar drei Sätze gebraucht, aber danach hat er richtig gut mitgehalten. Das war ein fantastisches Turnier für ihn. Auch unsere deutsche Gesamtbilanz bei den Grand-Smash-Turnieren nimmt sich ganz gut aus. Ich hoffe, es geht so weiter."

Franziska ab Dienstag die Nummer 9 der Welt: "Ein Traum geht in Erfüllung"

Als Lohn für seine überragenden Leistungen nimmt der Familienvater vom Grand Smash, der einzigen Turnierkategorie mit einer Weltranglistenpunktenverteilung wie bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, das mit 33.050 Dollar höchste Preisgeld seiner Karriere und bemerkenswerte 1.400 Zähler mit nach Hause, die ihn beim Erscheinen der neuen Ranglistennotierung des Weltverbandes ITTF von Position 16 am Dienstag erstmals in die Top Ten katapultieren. Als neuer Weltranglistenneunter ist Franziska in der nächsten globalen Einstufung zweitbester Europäer hinter Franzosen Felix Lebrun und gleichzeitig Deutschlands Nummer 1 vor Europameister Dang Qiu, dem olympischen Rekordmedaillengewinner Dimitrij Ovtcharov und Rekordeuropameister Timo Boll. Franziskas bisherige Bestmarke lautet Position 11 und stammt aus dem Jahr 2022. Für Patrick Franziska geht mit dem Vorrücken unter die besten Zehn ein sportlicher Traum in Erfüllung: "Als Spieler träumt man davon, irgendwann in den Top 10 zu sein. Auf Platz elf und zwöf war ich schon einige Male dicht davor. Es jetzt geschafft zu haben, bedeutet mir ungemein viel."

Quelle: DTTB
Beitragsbild oben: Patrick Franziska (Foto: BeLa Sportfoto)