Kantenball entscheidet über Sieg oder Niederlage
Sechs Mal musste der ASC Grünwettersbach in der Hinrunde der Tischtennis Bundesliga (TTBL) ins Doppel – fünf Mal war er erfolgreich. Nur einmal gewann der ASC deutlicher. Und auch zum Rückrundenauftakt gegen den TTC Zugbrücke Grenzau machten die Karlsruher dort weiter, wo sie im vergangenen Jahr aufhörten. Zwei Siege vom wieder erstarkten Feng Yi-Hsin reichten Grenzau nicht zum Sieg. Kurios: Eine erste kleine Vorentscheidung brachte womöglich ausgerechnet ein strittiger Kantenball.
Manchmal entscheiden Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage – erst Recht im Tischtennis. Mit 0:1 lag der ASC Grünwettersbach am 12. Spieltag in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) gegen den TTC Zugbrücke Grenzau hinten. Feng Yi-Hsin hatte Yan-Cheng Huang bei seinem Bundesliga-Debüt mit 3:0 in die Schranken verwiesen. Anschließend spielte Luka Mladenovic stark auf, kämpfte sich gegen Tiago Apolonia von einem 0:2-Satzrückstand in den entscheidenden fünften Satz, hatte dort bei 10:9 einen Matchball. Scheinbar verwandelte er diesen, Apolonia spielte vermeintlich über den Tisch. Doch eben nur vermeintlich. Der Portugiese hatte den Ball noch an der Kante gesehen. Mladenovic gab ihm Recht, obwohl die Schiedsrichter anders entschieden hatten und auch er selbst zuvor bereits Richtung Bank jubelte. Die nächsten beiden Punkte machte Apolonia, gewann das Spiel und verhinderte, dass seine Mannschaft mit 0:2 in Rückstand geriet – sehr zum Unmut einiger heimischer Fans, die Mladenovic jedoch gleich zu beruhigen wusste. Ein Kantenball, der womöglich einen gesamten Spielverlauf auf den Kopf gestellt hat.
Ricardo Walther brachte den ASC anschließend in Führung. Gegen Patrick Baum wehrte er in Satz eins und zwei jeweils Satzbälle ab und gewann beide Durchgänge mit 12:10 denkbar knapp. Im dritten Satz ließ er dem ehemaligen deutschen Nationalspieler dann keine Chance mehr.
Feng findet zurück zu alter Form – und hält Grenzau im Spiel
Es war bisher nicht die Saison des Grenzauer Spitzenspielers. Mit 3:7 startete Feng nicht gut in die Saison. Mittlerweile findet er jedoch zurück zu alter Stärke und hielt Grenzau zunächst im Spiel. Auch gegen Leo de Nodrest setzte er sich mit 3:1 durch. Der Franzose ist für Apolonia eingewechselt worden – möglicherweise auch deshalb, weil er den Taiwaner bereits in der Hinrunde besiegen konnte. Wiederholen konnte er diesen Erfolg jedoch nicht. Und so war es erneut das Doppel, mit dem der ASC Grünwettersbach den insgesamt siebten Saisonerfolg feiern konnte. Walther und de Nodrest setzten sich mit 3:1 gegen Baum und Mladenovic durch, der damit gewissermaßen zur tragischen Figur des Abends wurde.
Hier geht es zur aktuellen Tabelle: https://www.ttbl.de/bundesliga/table/
Der 12. Spieltag in der Übersicht
TTC Zugbrücke Grenzau – ASC Grünwettersbach 2:3
Feng Yi-Hsin – Yan-Cheng Huang 3:0 (12:10, 12:10, 11:7)
Luka Mladenovic – Tiago Apolonia 2:3 (8:11, 4:11, 11:9, 11:8, 10:12)
Patrick Baum – Ricardo Walther 0:3 (10:12, 10:12, 1:11)
Feng Yi-Hsin – Leo de Nodrest 3:1 (7:11, 12:10, 11:4, 11:7)
Patrick Baum/Luka Mladenovic – Ricardo Walther/Leo de Nodrest 1:3 (10:12, 6:11, 11:7, 9:11)
Sonntag, 05. Januar
13 Uhr: Borussia Düsseldorf – TTC Schwalbe Bergneustadt
Montag, 06. Januar
14 Uhr: TTF Liebherr Ochsenhausen – 1. FC Saarbrücken TT
16 Uhr: TSV Bad Königshofen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell
19 Uhr: Post SV Mühlhausen – SV Werder Bremen
Samstag, 11. Januar
15.30 Uhr: TTC OE Bad Homburg – BV Borussia Dortmund
Alle Partien der TTBL werden live und auf Abruf bei Dyn übertragen.
Beitragsbild oben: Tiago Apolonia (Foto: Hansruedi Lüthi)