Interview mit Jo Yokotani (TTC OE Clarity-Telefonie Systeme Bad Homburg): „Vielleicht ist die Außenseiter-Rolle besser für uns“

Interview mit Jo Yokotani (TTC OE Clarity-Telefonie Systeme Bad Homburg): „Vielleicht ist die Außenseiter-Rolle besser für uns“

Jo Yokotani steht mit dem TTC OE Clarity-Telefonie Systeme Bad Homburg im Liebherr Pokal-Final Four (4. Januar in Ulm/Neu-Ulm). Im Interview spricht der Japaner über seine Erwartungen an das Turnier, seine bislang erfolgreiche Debütsaison in der TTBL und seine Zukunftspläne.

Jo Yokotani, für Ihren TTC OE Clarity-Telefonie Systeme Bad Homburg ist das Liebherr Pokal-Final Four die zweite Teilnahmein Folge an der Endrunde um den ersten Titel im neuen Jahr, für Sie dagegen die erste. Mit welchen Erwartungen und Gefühlen blicken Sie diesem Spektakel entgegen?

Ich bin sehr gespannt, es ist ein spannendes Turnier. Vor so vielen tausend und engagierten Zuschauern zu spielen, macht mich auch ein wenig nervös, denn ich kenne das praktisch nicht.

Den Platz in Neu-Ulm hat Ihre Mannschaft sich im Viertelfinale durch den geradezu sensationellen 3:2-Erfolg gegen den Rekordpokalsieger Borussia Düsseldorf verdient. Haben Sie diesen Erfolg überhaupt direkt realisieren können?

Wir waren wirklich selbst sehr überrascht von unserem Erfolg. Wir hatten vorher gedacht, dass wir nur geringe Chancen haben – aber es hat gereicht. Wir sind auch sehr glücklich, dass wir dadurch beim Pokal-Final Four dabei sind.

Spielen Sie zum ersten Mal um einen Titel?

Auf professionellem Niveau habe ich bisher leider noch keinen Titel gewonnen. Vielleicht klappt es ja dieses Mal…

Ihr Team hat in der TTBL gegen Champions-League-Sieger 1. FC Saarbrücken-TT und kurz danach im Pokal gegen Düsseldorf immer aus der Außenseiter-Position heraus gewonnen. Mögen Ihre Mitspieler und Sie die Rolle als Underdog?

Vielleicht ist die Außenseiter-Rolle für uns wirklich besser, wir sind aber auch nicht so oft Favorit. Jeder von uns gibt aber auf jeden Fall in jedem Spiel alles, egal wie der Gegner heißt.

Sie sind vor Saisonbeginn von Regionallist TTC GW Bad für Ihre erste TTBL-Saison nach Bad Homburg gekommen. In der abgelaufenen Hinrunde haben Sie – abgesehen vom Pokalerfolg gegen Düsseldorfs schwedischen Star Anton Källberg – bereits große Namen wie Feng Yi-Hsin und Kirill Gerassimenko besiegt und eine starke 9:6-Bilanz erreicht. Haben Sie damit gerechnet?

Nein, überhaupt nicht. Vor der Saison hatte ich gerade einmal gehofft, 25 Prozent, vielleicht 30 Prozent meiner Spiele gewinnen zu können. Dass ich bis jetzt 60 Prozent erreicht habe, ist für mich selbst eine große Überraschung.

Welche Ziele haben Sie für die Zukunft?

Ich habe 2022 mit unserer Nationalmannschaft bei der Team-WM in China Bronze gewonnen und würde gerne noch einmal bei einer WM spielen. Außerdem hoffe ich, dass ich mich einmal für Olympische Spiele qualifizieren kann, aber dafür werde ich mehr WTT-Turniere spielen müssen. Auch deswegen ist noch nicht entschieden, ob ich nächste Saison in der TTBL bleibe.

Vielen Dank für das Gespräch, Jo Yokotani.

Interview: Florian Manzke