Interessante TTBL-Asse bei der WM in Busan

Interessante TTBL-Asse bei der WM in Busan

26 Spieler aus 15 Nationen - die Tischtennis Bundesliga (TTBL) bestätigt bei der WM in Busan ihren Ruf als stärkste Klasse außerhalb Chinas. Inklusive Timo Boll und Co. im deutschen Team schlagen Profis aus dem deutschen Oberhaus für fast die Hälfte aller Mannschaften im Herren-Turnier auf. Der SID stellt prominente oder auffällige WM-Teilnehmer aus TTBL-Mannschaften vor.

DARKO JORGIC (Slowenien/Saarbrücken/25 Jahre/Weltrangliste Platz 15): Das Energie- und Temperamentbündel gehört derzeit zu den spannendsten Spielern des Kontinents. Vor Monatsfrist gelang Jorgic beim über 50 Jahre alten Europe Top 16 Cup der Hattrick - ein Kunststück, das nicht mal die Ikonen Timo Boll oder Jan-Ove Waldner schafften. Seinen anschließenden Sprung auf den Tisch hat der Rechtshänder nach Erfolgen schon zu seinem Markenzeichen gemacht. Zur WM reiste Jorgic, der in Südkorea von Ojstersek Urh als einziger Frau im Kreis der Nationalcoaches von Spitzenteams betreut wird, mit der momentan besten Bilanz aller TTBL-Profis (11:1).

ANTON KÄLLBERG (Schweden/Düsseldorf/26/17): Der Wahl-Düsseldorfer gehört zu den stillen Stars der Tischtennis-Szene. Dennoch genießt Källberg in seiner schwedischen Heimat beinahe Heldenstatus, weil der Rechtshänder 2023 zum ersten EM-Mannschaftstitel der Tre Kronor seit dem Triumph der nationalen Ikonen Waldner und Jörgen Persson beitrug. In Busan ist der schwedische Ex-Meister, der in den vergangenen drei Jahren zweimal die beste TTBL-Einzelbilanz verbuchte, allerdings auch als Talisman gefordert: Seine Schwester Christina schlägt für Schwedens Damen-Team auf und seine Lebensgefährtin Yuan Wan für Deutschland.

MATTIAS FALCK (Schweden/Bremen/32/20): Der unter dem Familiennamen Karlsson geborene Modellathlet gehört ebenfalls Schwedens neuer Helden-Generation an. Sein Stern strahlte jedoch schon länger, denn der Rechtshänder gewann 2021 mit seinem nicht verwandten Partner Kristian Karlsson WM-Gold im Doppel und stand zwei Jahre zuvor außerdem im WM-Einzelfinale. Der frühere Top-Ten-Spieler, der seit 2018 den Namen seiner Frau trägt, war in der vergangenen Saison mit 28 Siegen in 36 TTBL-Einzeln sowohl der erfolgreichste als auch der fleißigste TTBL-Spieler.

MANUSH UTPALBHAI SHAH (Indien/Bergneustadt/22/165): Indiens nationaler Ranglistendritter ist Phantom und Phänomen zugleich. Nach zehn Matches in der Hinrunde der vergangenen Saison beim späteren Zweitliga-Absteiger TTC GW Bad Hamm verschwand Shah zunächst von der Bildfläche, heuerte jedoch im Sommer bei Zweitligist 1. FC Köln an - um am Rhein keinen Einsatz zu bestreiten. Im ausklingenden Winter stieg der zweimalige Gewinner von unterklassigen Challenger-Series-Turnieren persönlich aber schon mal in die Bundesliga auf: Seit seinem Wechsel zum TTC Schwalbe Bergneustadt ist der Linkshänder in der Rückrunde zwar auch noch nicht wieder gesehen worden - in Busan rechnet Indiens Team aber fest mit Shah.

Die Teilnehmer an der Mannschafts-WM in Busan aus der Tischtennis Bundesliga (TTBL) auf einen Blick:

Deutschland: Benedikt Duda (Bergneustadt), Timo Boll, Dang Qiu (beide Düsseldorf), Patrick Franziska (Saarbrücken)

Belgien: Martin Allegro (Bad Königshofen), Adrien Rassenfosse (Bergneustadt), Cedric Nuytinck (Saarbrücken)

England: Samuel Walker (Grenzau)

Frankreich: Simon Gauzy (Ochsenhausen)

Hongkong: Wong Chung Ting (Fulda)

Indien: Manush Utpalbhai Shah (Bergneustadt), Sharath Kamal Achanta (Düsseldorf)

Kasachstan: Kirill Gerassimenko (Bremen)

Kroatien: Filip Zeljko (Bad Königshofen)

Österreich: Daniel Habesohn (Mühlhausen)

Polen: Maciej Kubik (Grenzau), Samuel Kulczycki (Ochsenhausen)

Portugal: Tiago Apolonia (Grünwettersbach)

Rumänien: Ovidiu Ionescu (Mühlhausen), Eduard Ionescu (Saarbrücken)

Schweden: Matthias Falck (Bremen), Anton Källberg (Düsseldorf)

Slowenien: Deni Kozul (Grünwettersbach), Darko Jorgic (Saarbrücken)

Taiwan: Chuang Chih-Yuan (Fulda), Feng Yi-Hsin (Grenzau)


Von Dietmar Kramer


Quelle: SID
Beitragsbild oben: Darko Jorgic (Foto: Hansruedi Lüthi)