Hexenkessel, Waldi und mehr: Was die TTBL-Standorte besonders macht

Hexenkessel, Waldi und mehr: Was die TTBL-Standorte besonders macht

Traditionsteams, Leistungszentren, Tischtennis-Legenden und vieles mehr: Die Vereine der Tischtennis Bundesliga (TTBL) haben jeweils ihre ganz eigene Identität. Wir haben einige Besonderheiten der elf Standorte zusammengestellt.

Borussia Düsseldorf

Das Herz des deutschen Tischtennis schlägt bei Borussia Düsseldorf: Als Traditionsverein ist die Borussia mit ihrer 60-jährigen Historie das Aushängeschild im deutschen Tischtennis. Die Spielstätte ARAG CenterCourt ist seit 1994 die Heimat des Clubs und seither erlebten die Fans zahlreiche spannende Matches und eine Vielzahl emotionaler Siege in der Tischtennis-Hochburg. Seit 2006 findet sich am Standort auch das Deutsche Tischtennis-Zentrum, das als Bundesstützpunkt der Damen- und Herren-Nationalmannschaft sowie als Vollzeitinternat des Deutschen Tischtennis-Bundes dient und bereits zahlreiche Bundesliga-Spieler hervorgebracht hat. Initiator und treibende Kraft war Hans Wilhelm Gäb, der inzwischen zum DTTB-Ehrenpräsident ernannt wurde.

1. FC Saarbrücken TT

Von der Abteilung zur Selbständigkeit: Bis 2011 gehörte der 1. FC Saarbrücken TT zum 1. FC Saarbrücken, dessen Fußballer aktuell bekanntlich in der 3. Liga spielen, und war eines der Gründungsmitglieder der Bundesliga 1966. Mit der Verselbständigung begann schließlich eine Ära des bis heute anhaltenden Erfolgs. 2010 stieg der FCS in die TTBL auf, wurde im ersten Jahr direkt Fünfter, hat sich seitdem in den Topteams etabliert und mit Titeln belohnt: Zweimal holte Saarbrücken den Deutschen Tischtennis-Pokal (2012, 2022), je einmal die Deutsche Meisterschaft (2022) und die Champions League (2023).

TTF Liebherr Ochsenhausen

Eine der wichtigsten Adressen im europäischen Nachwuchs-Tischtennis findet sich in Ochsenhausen: Mit dem Liebherr Masters College haben die TTF Liebherr Ochsenhausen 2012 eine Talentschmiede von Weltrang ins Leben gerufen. Toptalente aus der gesamten Welt werden hier ausgebildet und bei Partnervereinen weiterentwickelt – immer mit dem Ziel verbunden, sie in das TTBL-Team der TTF zu bringen. Und das mit beachtlichem Erfolg: Die heutigen TTBL-Spieler Hugo Calderano, Simon Gauzy, Yuto Muramatsu und zahlreiche weitere wurden am LMC geformt.

Post SV Mühlhausen

Eng, laut, explosiv: Mit der Post-Halle am historischen Kristanplatz verfügt der Post SV Mühlhausen über die wohl stimmungsvollste Arena der Tischtennis Bundesliga. Seit 1998 wurde sie aufwendig saniert und hat sich zu einem Schmuckstück entwickelt, das Platz für maximal 426 Fans bietet – kein Wunder also, dass Heim- und Gästespieler regelmäßig ehrfürchtig vom „Hexenkessel“ sprechen. Und auch außerhalb der Bundesliga ist die Halle regelmäßig prall gefüllt: Nahezu täglich sind Erik Schreyer und das Post-Trainerteam vor Ort und trainieren mit Spielerinnen und Spielern aller Altersklassen sowohl im Breiten- als auch Leistungssport.

ASV Grünwettersbach

Seit 2016 spielt der ASV Grünwettersbach in der TTBL und hat sich seitdem nicht nur zu einer festen Größe entwickelt, sondern auch zu einem wichtigen Ausbildungsstandort. Bereits 2017 wurde das Karlsruhe Institute of Table Tennis (KITT) gegründet – angelehnt an das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) –, in dem die Bundesliga-Spieler des ASV und zahlreiche weitere Profis aus aller Welt ebenso trainieren wie Nachwuchs-Leistungsgruppen sowie Schüler und Jugendliche, die gerade erst mit dem Tischtennissport begonnen haben.

TSV Bad Königshofen

Mizuki Oikawa, Yukiya Uda, Jin Ueda: Immer wieder zieht es Weltklassespieler aus Japan in das 6000-Einwohnerstädtchen Bad Königshofen im Landkreis Rhön-Grabfeld in Unterfranken. Möglich macht dies einerseits die ausgezeichnete Beziehung zu Partner Shakehands, der seit 2014 Online-Tischtennis-Kurse anbietet. Andererseits die japanische Trainerlegende Koji Itagaki, der sich dem Verein 2016 anschloss und seitdem nicht mehr wegzudenken ist. Auch Itagakis Kinder Koharu und Akito spielen erfolgreich Tischtennis: Akito debütierte bereits in der TTBL und wechselte 2022 vorerst den Klub, um Erfahrungen zu sammeln; Koharu wurde jüngst zweifache Europameisterin.

SV Werder Bremen

Mehr als Fußball: Der SV Werder Bremen unterhält nicht nur eine erfolgreiche Fußball-Mannschaft, sondern ist auch mit weiteren Abteilungen äußerst erfolgreich. Die Tischtennis-Mannschaft ist seit dem Wiederaufstieg 2007 ein fester Bestandteil der Bundesliga und feierte 2013 in der Besetzung Chuang Chih-Yuan, Adrian Crisan, Paul Drinkhall und Constantin Cioti die Deutsche Meisterschaft. Ebenfalls auf diverse DM-Titel und/oder Pokalsiege blicken das Schachteam, die eSports- und die Leichtathletik-Abteilung zurück. Werders Handballerinnen starten 2023/24 wieder in der 2. Bundesliga.

TTC Schwalbe Bergneustadt

Ohne den Namen Duda ist der TTC Schwalbe Bergneustadt in seiner heutigen Form kaum denkbar: Eigengewächs Benedikt Duda ist bereits seit 2003 im Verein, seit 2014 in der TTBL und auch in der neuen Saison der große Hoffnungsträger für den Klassenerhalt. Bruder Frederik Duda betreut das Team als Trainer, Vater Heinz Duda ist als Sportwart für die Geschicke der Mannschaft tätig, und zahlreiche weitere Familienmitglieder helfen im Verein und rund um die Spieltage tatkräftig mit.

TTC Zugbrücke Grenzau

Der Standort Grenzau nimmt auf der deutschen Tischtennis-Landkarte eine ganz besondere Position ein. Der sechsmalige Deutsche Meister ist eng mit dem Wellnesshotel Zugbrücke verflochten – beide wurden vom heutigen TTC-Ehrenpräsidenten Manfred Gstettner gegründet –, das mit der zugehörigen Tischtennis-Schule seit fast fünf Jahrzehnten ein wohl einzigartiges Angebot in Deutschland anbietet. Mehrere professionelle Trainer kümmern sich vor Ort um die Spielerinnen und Spieler aus allen Leistungsklassen.

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell

Der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell kann auf eine reiche Historie und zahlreiche Topspieler zurückblicken, einer allerdings sticht besonders hervor: Der Olympiasieger (1992) und zweimalige Weltmeister (1989, 1997) Jan-Ove Waldner spielte insgesamt sieben Jahre für die Osthessen und führte das Team unter anderem zur ersten Play-off-Teilnahme der Vereinsgeschichte (2008). Auf den großen Wurf allerdings warteten die Fuldaer bislang vergeblich: Dreimal wurden sie Vizemeister (2014, 2015, 2017), viermal Zweiter im Deutschen Tischtennis-Pokal (2013, 2014, 2015, 2016) und einmal Zweiter im ETTU-Cup (2010).

1. FSV Mainz 05

Neben Werder Bremen stellt mit dem 1. FSV Mainz 05 noch ein weiterer Fußball-Bundesligist eine Tischtennis-Abteilung, die in der TTBL aufschlägt. Doch während die Hanseaten seit Jahren in der Eliteklasse etabliert sind, handelt es sich bei den Mainzern um das Küken der Liga – die Rheinhessen stehen schließlich vor ihrer erst zweiten Saison in der TTBL. „Sie haben sich mit großer Beharrlichkeit diesen großartigen Erfolg in den vergangenen Jahren erarbeitet und verdient“, hatte der FSV-Vereins- und Vorstandsvorsitzende Stefan Hofmann im Rahmen des Aufstiegs 2022 gesagt. In der vergangenen Saison schlug sich der FSV achtbar, musste sich allerdings trotzdem mit Platz zwölf begnügen.