Head-to-Head: Düsseldorf und Saarbrücken im Vergleich
In weniger als einem Monat steigt das Liebherr TTBL-Finale zwischen Borussia Düsseldorf und dem 1. FC Saarbrücken TT, in dem die Entscheidung über die Deutsche Meisterschaft in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) fällt. Im Head-to-Head werfen wir einen Blick auf die beiden Finalisten.
Der direkte Vergleich: Bereits fünfmal trafen Borussia Düsseldorf und der 1. FC Saarbrücken TT in der laufenden Saison aufeinander, und dabei ging es bereits auch um Titel. Im Finale der Champions League (TTCLM) hatte der FCS ein 3:2 im Rückspiel geholt, damit die Hinspiel-Niederlage egalisiert und schließlich das Golden Match gewonnen. Die weiteren drei Matches gingen dagegen an Düsseldorf: 3:0 im Pokal-Halbfinale, 3:0 und 3:1 in der Tischtennis Bundesliga (TTBL). Auch in der Vergangenheit triumphierte in diesem Duell meist der Rekordmeister, etwa in den Liebherr TTBL-Finals 2022 (3:2), 2021 (3:1) und 2016 (3:1) ebenso wie im Liebherr Pokal-Finale 2018 (3:0), dem TTCLM-Finale 2021 (3:1) und dem TTCLM-Halbfinale 2022 (3:0, 3:1). Im Liebherr Pokal-Finale 2022 ging der Titel dagegen an den FCS (3:1).
Die Teams: Insgesamt vier Spieler aus den Top 25 der Welt stehen in den Kadern der beiden Teams: Dang Qiu (9) und Anton Källberg (23) in Diensten Düsseldorfs, Darko Jorgic (13) und Patrick Franziska (17) bei Saarbrücken. Timo Boll ist infolge seiner Verletzungspause auf Platz 33 zurückgefallen. Sie sind zugleich einige der besten Spieler der bisherigen TTBL-Saison: Källberg ist mit einer 20:4-Bilanz der zweiterfolgreichste Spieler hinter Mattias Falck (SV Werder Bremen; 28:8); Franziska (18:4, davon 6:0 in den Play-offs), Qiu (16:2), Jorgic (17:4) und Boll (11:2) folgen knapp dahinter.
Die Trainer: Seit inzwischen 13 Jahren trägt Danny Heister als Coach die Verantwortung bei Borussia Düsseldorf und hat den Rekordmeister in dieser Zeit zu zahlreichen Erfolgen geführt. Drei Titel in der Champions League (2011, 2018, 2021), einer im ETTU-Cup (2012), acht Pokalsiege (2011, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2021) und neun Meisterschaften (2011, 2012, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2021, 2022) gehen auf Heisters Konto. Wang Zhi ist seit November 2020 beim 1. FC Saarbrücken TT im Amt und sammelte seitdem ebenfalls Trophäen. Wettbewerbsübergreifend gab es bereits fünf Final-Teilnahmen unter seiner Führung, dabei den Pokalsieg 2022 und jüngst den Champions-League-Titel.
Der Weg ins Liebherr TTBL-Finale: Düsseldorf und Saarbrücken haben sich als die beiden führenden Teams nicht nur in Deutschland, sondern sogar in Europa etabliert – und eine entsprechend starke Runde in der TTBL hingelegt. Die Borussia startete mit neun Siegen in die Saison, war damit früh auf Play-off-Kurs und schlug im Halbfinale den Post SV Mühlhausen zweimal mit 3:0. Etwas schwerer tat sich der FCS: Saarbrücken eroberte am achten Spieltag erstmals den zweiten Platz und sicherte diesen schließlich im Hauptrunden-Endspurt (30:14 Punkte gegenüber Düsseldorfs 34:10). Im Play-off-Halbfinale gab es ein 3:1, 2:3 und 3:1 gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen.
Die Titel: 75 vs. 5 – beim Vergleich der Trophäenschränke hat eindeutig Düsseldorf die Nase vorne. Der Rekordmeister nimmt am 9. Juli bereits die 33. Deutsche Meisterschaft ins Visier und greift dabei auf gute Erfahrungen gegen den Dauerkonkurrenten zurück: Bereits in den Liebherr TTBL-Finals der vergangenen beiden Jahre hatte die Borussia schließlich gegen Saarbrücken triumphiert. Doch auch der FCS blickt auf einige der erfolgreichsten Jahre der Vereinsgeschichte: Im April gelang erstmals der TTCLM-Sieg, 2020 die erste Deutsche Meisterschaft, 2022 der zweite Pokalsieg nach 2012. Zudem hatte Saarbrücken 2014 den ETTU-Cup gewonnen.
Die Überläufer: Erst Borussia Düsseldorf, dann 1. FC Saarbrücken TT – das hat es in der jüngeren Geschichte immerhin dreimal gegeben. Der wohl prominenteste Überläufer ist Patrick Franziska: Der Weltranglisten-17. spielte zwei Jahre für Düsseldorf, ehe 2016 der Wechsel zu Saarbrücken folgte und damit die Weichenstellung für die Etablierung in der Weltrangspitze. Sein aktueller Vertrag läuft bis 2025 – der FCS also kann noch mindestens zwei Jahre auf die Dienste seines Topspielers zählen. Bastian Steger spielte sechs Jahre für die Borussia (2000–2006) und landete über den Umweg TTC Frickenhausen (2006–2010) beim FCS, für den er vier Jahre spielte und mit dem er den Pokal (2012) und den ETTU-Cup (2014) gewann. Patrick Baum war von 2016 bis 2018 für Saarbrücken aktiv, nachdem er von 2010 bis 2014 für Düsseldorf gespielt und zwischendurch beim TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell (2014–2015) und dem TTC Caen (2015–2016) stationiert hatte. Baum ist inzwischen beim TTC Zugbrücke Grenzau aktiv, Steger beim TSV Bad Königshofen.