Dreikampf um zwei Play-off-Plätze

Dreikampf um zwei Play-off-Plätze

Ein "Endspiel" mit zwei Gewinnern? Ein Champions-League-Sieger im Abseits? Im Hauptrunden-Finale der Tischtennis Bundesliga (TTBL) ist am Samstag (18 Uhr/Dyn) beinahe alles möglich. Denn das spannendste Play-off-Rennen der TTBL-Geschichte liefert auf der Ziellinie durch einen Dreikampf um nur noch zwei Halbfinal-Plätze einen Thriller par excellence.

"Durch unsere Champions-League-Siege sehe ich für dieses Finale keinen Vorteil für uns", meint Top-10-Ass Patrick Franziska vom Tabellenfünften 1. FC Saarbrücken TT in einer SID-Umfrage vor der Reise zum Showdown beim drittplatzierten TSV Bad Königshofen. Der Sieger des Spiels erreicht in jedem Fall die K.o.-Phase. "Wir spielen ums Überleben", sagte Franziska im TTBL-Interview.

Die Tabellenkonstellation ermöglicht jedenfalls ein Finale furioso. Bad Königshofen kann sich keinesfalls auf seinen zwei Zähler Vorsprung auf seine punktgleichen Jäger TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell (beim Post SV Mühlhausen) und Saarbrücken ausruhen, weil die wichtige Spieldifferenz keiner Mannschaft einen verlässlichen Vorteil bietet. Alle drei Play-off-Kandidaten haben damit ihr Schicksal noch auf dem eigenen Schläger.

Doch auch der Verlierer von Bad Königshofen ist nicht automatisch ausgeschieden. Fulda mit Nationalspieler Dimitrij Ovtcharov zieht nur mit einem Sieg sicher ins Halbfinale ein, eine Niederlage der Hessen in Thüringen hingegen brächte letztlich den Rechenschieber ins Spiel.

Entsprechend fühlt nicht nur Franziska die Anspannung. Fulda beorderte für den Schlussspurt sogar seinen Taiwaner Kao Cheng-Jui als Lebensversicherung aus einer Spielpause nach Deutschland zurück. "Wir wollen es gar nicht so weit kommen lassen und auf Saarbrücken schauen müssen", stellte Fuldas ehemaliger EM-Fünfter Ruwen Filus klar.

Bad Königshofens Lager trauert immer noch der unerwarteten 1:3-Niederlage zuletzt gegen den ASC Grünwettersbach nach. "Weil wir Federn gelassen haben, ist es für uns ist es eher schwierig geworden", räumte Ex-Nationalspieler Bastian Steger ein. Doch aufgegeben hat der Routinier sein Team noch nicht: "In dieser Liga ist auch für uns immer noch alles möglich, auch weil niemand gerne in unsere Halle spielt."

Für den Auftritt im Hexenkessel schöpft Franziska aus seiner Erfahrung Zuversicht: "Ich habe ähnliche Situationen schon einmal mit Saarbrücken und vorher auch mit Borussia Düsseldorf erlebt - und immer haben wir es geschafft. Aber trotzdem wird am Samstag auch mal auf den Liveticker gelinst."

Einmal nicht in einer "Do or die"-Situation gefordert ist Timo Boll. Überstrahlt vom Geschehen in Bad Königshofen und Mühlhausen bestreitet das Idol auf seiner Abschiedstour mit Meister Borussia Düsseldorf bei Borussia Dortmund das letzte Punktspiel seiner Laufbahn. Für die Play-offs ist sein Klub genauso wie Pokalsieger TTF Liebherr Ochsenhausen schon qualifiziert.

Quelle: SID
Beitragsbild oben: Patrick Franziska (Foto: Schnittbude/Benedikt Probst)