Der „TTBL-Spieler des Monats Mai“: Patrick Franziska vom 1. FC Saarbrücken TT
In einer Social-Media-Umfrage konnten die TTBL-Fans ihren „TTBL-Spieler des Monats Mai" wählen. Zur Abstimmung standen Patrick Franziska und Darko Jorgic (beide 1. FC Saarbrücken TT), Dang Qiu (Borussia Düsseldorf) und Hugo Calderano (TTF Liebherr Ochsenhausen). Zum dritten Mal in den vergangenen sechs Wahlen entschieden sich die Anhänger des deutschen Oberhauses mehrheitlich für Patrick „Drachentöter“ Franziska.
Keine Frage: Patrick Franziska hat Frustbewältigung in den vergangenen Wochen zu einer ganz hohen Kunst erhoben. Auf die Enttäuschung über sein Aus im Rennen um einen Platz im deutschen Olympia-Trio reagierte der 30-Jährige schon vor dem Einzug mit Champions-League-Sieger 1. FC Saarbrücken ins TTBL-Finale auf geradezu sensationelle Weise: Beim Grand Smash in der ersten Mai-Hälfte in Dschidda kam „Franz“ nach einem erneuten Coup gegen Chinas Weltmeister Fan Zhendong und weiteren Siegen über EM-Champion Dang Qiu sowie Südkoreas Ass Jang Woojin bis ins Finale, rückte dadurch erstmals in die Top 10 der Weltrangliste vor und stieg damit ebenfalls zum ersten Mal zur deutschen Nummer eins auf.
Wenig überraschend kürten die Fans in der Social-Media-Community der Tischtennis Bundesliga (TTBL) den früheren Europe-Top-16-Sieger im Mai zum „Spieler des Monats“ – zum dritten Mal bei den vergangenen sechs Abstimmungen.
„Das fühlt sich schon cool an“, beschrieb Franziska nach dem „bislang größten Erfolg meiner Karriere“ in einem Interview seine Gefühlslage, „und macht mich auch ein bisschen stolz.“
Alles andere als Stolz wäre selbst für den bodenständigen Hessen, der als erster Nicht-Chinese das Endspiel eines Grand Smashs erreichte, zu viel der Bescheidenheit: Erst gelang im März Franziska in Katar ein erneuter Erfolg gegen Olympiasieger Ma Long und sogar der Siegeszug in Saudi-Arabien mit dem Sahnehäubchen des ebenfalls schon zweiten Sieges gegen Fan.
Die nachträgliche Krönung war für Franziska der Sprung unter die besten zehn Spieler der Welt. „Das geschafft zu haben, bedeutet mir viel. Es war ein Ziel, auf das ich lange hingearbeitet habe. Normalerweise schaue ich nicht so sehr auf die Weltrangliste, aber die Top 10 waren schon immer mein Traum“, machte der Rechtshänder den Stellenwert dieses Höhepunktes seiner Laufbahn deutlich.
Doch Franziska liefert nicht nur auf internationaler Bühne. In Saarbrückens Play-off-Halbfinalduellen mit Werder Bremen ebnete der Mannschafts-Olympiazweite seinem Team in Spiel eins durch einen Erfolg gegen den ehemaligen WM-Zweiten Mattias Falck den Weg zum 3:0-Sieg, ehe Franziska in Spiel zwei nach einer Niederlage im nächsten Duell mit Falck im Doppel zusammen mit Cedric Meissner die erneute Finalteilnahme des FCS perfekt machte.
Im dritten Finalduell der Saison mit Meister Borussia Düsseldorf nach den Endspielen zu Jahresbeginn im Pokal (0:3) und an Ostern in der Champions League (3:2) hofft Franziska zwar auf einen zweiten Triumph. Aber für den Routinier ist keine Mannschaft Favorit: „Unsere Spiele sind immer 50:50-Spiele.“
Florian Manzke
Beitragsbild: Patrick Franziska (Foto: Hansruedi Lüthi)