Der „TTBL-Spieler des Monats Januar“: Timo Boll von Borussia Düsseldorf
In einer Social-Media-Umfrage hatten die TTBL-Fans die Möglichkeit für ihren „TTBL-Spieler des Monats Januar“ abzustimmen. Zur Wahl standen in diesem Monat Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, Timo Boll (Borussia Düsseldorf), Maciej Kubik (TTC Zugbrücke Grenzau) und Yongyin Li (1. FSV Mainz 05). Die TTBL-Fans wählten die deutsche Tischtennis-Ikone Timo Boll mit großem Abstand zum „Spieler des Monats“.
Timo Boll – wer sonst? Nicht wirklich überraschend kürte die Social-Media-Community der TTBL den schier unverwüstlichen Topstar des deutschen Tischtennis nach seinen famosen Erfolgen zu Jahresbeginn mit Borussia Düsseldorf und auf der WTT-Tour zum „TTBL-Spieler des Monats Januar“.
Zwei Titel in 14 Tagen – auf eine solche Ausbeute hatte Boll noch zum Jahreswechsel wohl selbst zu hoffen gewagt. Lag der Gewinn des Pokals mit Düsseldorfs Meistermannschaft beim Liebherr Pokal-Final Four in Ulm/Neu-Ulm inklusive eines wichtigen Beitrags des 42-Jährigen durchaus im Bereich des Erwartbaren, kam Bolls Triumph beim WTT-Contender-Turnier in Doha nach einem atemberaubenden Durchmarsch schon beinahe einer Sensation gleich.
„Ich genieße jeden Titelgewinn inzwischen sehr intensiv. In meinem Alter kann man ja nicht mehr genau vorhersehen, ob noch einmal andere Erfolge dazukommen“, beschreibt Boll seine Emotionen mittlerweile regelmäßig nach großen Siegen realistisch, aber auch mit einem Augenzwinkern.
Allerdings unterschieden sich seine Empfindungen bei der Pokal-Endrunde sowie in Katar. Fühlte der Mannschaftsspieler par excellence an der Donau vor allem „Erleichterung“ über den abgefallenen Druck für sein gesamtes Borussia-Team, durchströmte rund zwei Wochen später am Golf nach dem Turniersieg das pure Glück seinen Körper: „Da war nur reine Freude darüber, dass ich diesen Moment noch einmal erleben darf.“
Sein großer Wurf in der Wüste hatte sich bereits im Pokalfinale im „ewigen Duell“ mit Champions-League-Gewinner 1. FC Saarbrücken TT rückblickend wenigstens angedeutet. Bei seinem entscheidenden 3:2 gegen Europe-Top-16-Cup-Gewinner Dark Jorgic war Boll, der schon im Halbfinale sein Match gegen Ricardo Walther gewonnen hatte, sein Alter nicht anzumerken: Der Linkshänder brillierte spielerisch ebenso wie nach einem 1:2-Satzrückstand kämpferisch.
Tatsächlich muss dieser Erfolg nachträglich als Fingerzeig für Bolls noch größere Glanzleistung in Doha gewertet werden. Mit traumwandlerischer Sicherheit marschierte das „Phänomen“ (Bundestrainer Jörg Roßkopf) mit Erfolgen über mehrere Top-Asse aus Asien durch das Feld und krönte seinen Siegeszug zum ersten Turniersieg seit fast drei Jahren mit einem 4:3 gegen Japans immer noch nicht halb so altes „Wunderkind“ Tomokazu Harimoto.
„Weltrangliste und alles Statistische“, meinte Boll bei der Siegerehrung, „interessieren mich gerade gar nicht. Ich bin sehr dankbar dafür, noch einmal das Gefühl des Turniersiegs zu verspüren."
Florian Manzke
Beitragsbild oben: Timo Boll (Foto: BeLa Sportfoto)