Der „TTBL-Spieler des Monats Februar“: Kirill Gerassimenko von Werder Bremen

Der „TTBL-Spieler des Monats Februar“: Kirill Gerassimenko von Werder Bremen

In einer Social-Media-Umfrage hatten die TTBL-Fans die Möglichkeit für ihren „TTBL-Spieler des Monats Februar“ abzustimmen. Zur Wahl standen in diesem Monat Simon Gauzy (TTF Liebherr Ochsenhausen), Kay Stumper (Borussia Düsseldorf), Kirill Gerassimenko (SV Werder Bremen) und Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT). Die TTBL-Fans wählten den bei der Team-Weltmeisterschaft in Busan/Südkorea überragenden Kasachen Kirill Gerassimenko von Ex-Meister Werder Bremen mit großem Abstand zum „Spieler des Monats“.

Die deutschen WM-Spieler fanden kein Mittel gegen ihn, sogar Chinas Weltmeister stach er aus - und scheiterte erst wieder ausgerechnet an "Oldie" Timo Boll: Kirill Gerassimenko hat dem Februar sowohl in der Bundesliga in Werder Bremens Trikot als auch bei der WM in Busan/Südkorea nachdrücklich seinen Stempel aufgedrückt. 

Nicht von ungefähr entschied sich die Social-Media-Community der TTBL bei der regelmäßigen Wahl zum Spieler des Monats dieses Mal für den 27-Jährigen. Unerwartet kam das Votum für den Kasachen, der in seinem siebten Bundesliga-Jahr nacheinander fast zum Inventar des Oberhaues gehört, nicht - zu überragend war alleine Gerassimenkos WM-Feuerwerk.

Ohnehin aber reitet der Rechtshänder schon seit Jahresbeginn weitgehend auf einer Erfolgswelle. Durch seinen Titelgewinn beim WTT-Feeder-Turnier im Januar im  texanischen Corpus Christi deutete Gerassimenko schon Großtaten für Busan an, nahm den Schwung aus den USA jedoch zunächst noch in die TTBL mit und feierte in der ersten Februar-Hälfte sozusagen als Warm-Up für Busan Siege im Duell der Feeder-Sieger mit Steffen Mengel (Post SV Mühlhausen) und den späteren Team-Vizeweltmeister Simon Gauzy (TTF Liebherr Ochsenhausen).

In Asien aber gelang dem an der Werner-Schlager-Academy im österreichischen Schwechat ausgebildeten Spektakel-Spezialisten bis zum Zwischenrunden-Aus seines kasachischen Teams geradezu ein Meisterwerk: Mit einer imponierenden 9:0-Bilanz, darunter im Vorrundenspiel gegen Deutschland auch Siege gegen Europameister Dang Qiu und Dimitrij Ovtcharov, übertrumpfte Gerassimenko sogar die Ausbeute des chinesischen Weltmeisters und Weltranglistenersten Fan Zhendong (8:0) und eroberte damit die Spitze des WM-Rankings.

Ein Wermutstropfen war alleine die verpasste Olympia-Qualifikation: Mit Kollegen ausschließlich jenseits von Position 200 der Weltrangliste war für den faktischen Einzelkämpfer Gerassimenko trotz all seiner Spielkunst das Ticket nach Paris, wofür das Viertelfinale nötig gewesen wäre, schlichtweg unerreichbar. 

„Ich habe wirklich alles gegeben, meine Hand tat irgendwann so weh. Ich hatte mich schon gefragt, wie ich weitermachen soll, falls wir noch eine Runde weitergekommen wären", sagte Gerassimenko in Bremens Regionalportal „buten und binnen“ nach der Rückkehr an die Weser über seinen Kraftakt in Busan.

In Bremen, seiner zweiten TTBL-Station nach zwei Jahren beim TTC Zugbrücke Grenzau, riss seine Februar-Erfolgsserie aber ausgerechnet am letzten (Schalt-)Tag des Monats wenige Stunden vor dem März-Anbruch doch noch: Gegen Timo Boll schien Gerassimenko nach dem ersten Satz seinen Lauf fortsetzen zu können, ehe der Düsseldorfer sich erneut als „Angstgegner“ erwies: „Ich habe jetzt gegen alle deutschen Topspieler gewinnen können, aber Timo fehlt mir immer noch. Ihm fällt immer wieder noch etwas Neues gegen mich ein“, sagte Werders WM-Star in die TV-Kameras, ließ aber gleich sein durch Busan gestärktes Selbstbewusstsein erkennen: „Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.“


Florian Manzke