Der „TTBL-Spieler der Saison“: Feng Yi-Hsin vom TTC Zugbrücke Grenzau

Der „TTBL-Spieler der Saison“: Feng Yi-Hsin vom TTC Zugbrücke Grenzau

Die Fans der Tischtennis Bundesliga (TTBL) haben entschieden: In einer Social-Media-Umfrage kürten die Follower der stärksten Spielklasse Europas Feng Yi-Hsin vom TTC Zugbrücke Grenzau zum „TTBL-Spieler der Saison 2023/24“. Zur Abstimmung hatten neben dem Mannschafts-WM-Dritten aus Taiwan die neun übrigen der insgesamt zehn TTBL-Stars mit den besten Bilanzen des Spieljahres sowie – aufgrund ihrer internationalen Spitzenvorstellungen – das deutsche Idol Timo Boll und Top-10-Ass Hugo Calderano gestanden.

Unverhofft kommt oft: Nicht TTBL-Topfinisher Ricardo Walther, nicht Deutschlands neuer Spitzenspieler Patrick Franziska, auch nicht Publikumsliebling Timo Boll oder ein anderer der zahlreichen Stars aus den Teams der Play-off-Teilnehmer, sondern Feng Yi-Hsin ist der „TTBL-Spieler der Saison“. Zumindest etwas überraschend erhielt der Taiwaner vom TTC Zugbrücke Grenzau bei der Abstimmung in der Social-Media-Community der Tischtennis Bundesliga (TTBL) die meisten Stimmen aller zwölf Kandidaten.

Gleich 44 Prozent der Umfrageteilnehmer votierten für Feng. Damit fiel der Stimmenanteil für den 21-Jährigen – möglicherweise auch aufgrund der sehr hohen Beteiligung einer beachtlichen Fanbase in seiner Heimat - beinahe doppelt so hoch aus wie für den kaum weniger überraschend zweitplatzierten Routinier Bastian Steger (TSV Bad Königshofen), der auf 23 Prozent kam. Franziska (1. FC Saarbrücken TT), in der abgelaufenen Saison immerhin dreimal „Spieler des Monats“, erreichte mit neun Prozent den dritten Rang.

Für Feng, der sich mit Taiwans Nationalmannschaft auf die Olympischen Spiele in Paris vorbereitet, kommentierte Grenzaus Trainer Slobodan Grujic das Fan-Votum. „Er hat sich das verdient“, sagte der Serbe auf Anfrage des TTBL-Medienteams und meinte damit nicht nur die 20:10-Bilanz des fünftbesten TTBL-Asses in der zurückliegenden Spielzeit: „Feng hat in den vergangenen Jahren, in denen er bei uns ist, eine enorme Entwicklung genommen, die in der TTBL noch schneller verlaufen ist als auf internationaler Ebene. Zwischenzeitlich stand er ja in der TTBL-Rangliste sogar ganz oben und hat sich bei uns als echte Nummer eins etabliert.“

Tatsächlich hat sich Feng, der im Westerwald ursprünglich nur als „Gastspieler“ aufgenommen worden war, im Laufe seines inzwischen fast zweieinhalbjährigen Engagements am Brexbach eindrucksvoll verbessert. Bereits in seiner ersten kompletten Saison für das Zugbrücke-Team überzeugte der Rechtshänder mit 17 Siegen in 25 Matches und polierte seine Bilanz im vergangenen Spieljahr noch weiter auf: Mit Läufen von zunächst sechs Erfolgen nacheinander sowie in der Rückrunde nochmals fünf Siegen in Serie hatte Feng erheblichen Anteil daran, dass Grenzau praktisch bis zum Schluss der Punktrunde auf ein Comeback in den Play-offs hoffen durfte.

Doch auch international zeigt seine Kurve schon länger konstant nach oben. Von Position 168 im Januar 2022 kurz vor seinem Einstieg in Grenzau rückte der Asiate schrittweise nach vorne, schob sich vor Jahresfrist kurzzeitig sogar in die Top 50 und rangiert momentan unter den 60 besten Spielern der Welt.

Entsprechend reift Feng auch für seine Nationalmannschaft zu einer festen Größe: Im Winter gewann Grenzaus Star für Taiwan bei der Team-WM in Südkorea Bronze, und beim Olympia-Turnier gehört Feng immerhin schon als Ersatz zum Aufgebot seines Heimatlandes.

Grujic bescheinigt Feng, der seinen Vertrag in Grenzau vor wenigen Monaten erst bis 2026 verlängert hat, noch „großes Potenzial. Er lebt Tischtennis, arbeitet akribisch an sich, ist längst nicht am Ende seiner Möglichkeiten angekommen und kann international noch viel erreichen“.

Von Fengs Fortschritten verspricht sich Grujic natürlich auch positive Effekte auf Grenzaus TTBL-Auftritte: „Er fühlt sich bei uns sehr wohl, ist in der Mannschaft sehr beliebt und spielt dadurch in der TTBL immer wieder nochmal ein paar Prozent besser. Deswegen ist er sehr wichtig für uns.“


Florian Manzke


Beitragsbild: Yi-Hsin Feng und Timo Boll (Foto: Tom Neumann)