Der Tischtennis-Monat Januar im Rückblick: Erfolge für TTBL-Profis auf internationaler Bühne und VR-Turnier-Premiere

Der Tischtennis-Monat Januar im Rückblick: Erfolge für TTBL-Profis auf internationaler Bühne und VR-Turnier-Premiere

Schon in den ersten Wochen des Olympia-Jahres 2024 haben sich die Fans der Tischtennis Bundesliga (TTBL) beinahe buchstäblich Schlag auf Schlag über zahlreiche Highlights und Erfolge ihrer Favoriten aus der deutschen Eliteklasse freuen können. Ob beim Liebherr Pokal-Final Four, bei mehreren WTT-Turnieren und dem Europe Top 16 Cup, beim ersten offiziellen Virtual-Reality-Wettbewerb in Europa oder eben der Liga: Zumeist sorgten TTBL-Stars für große Aufmerksamkeit und feierten dabei mitunter sogar große Triumphe.

Der nationale Auftakt ins neue Jahr kam für Tischtennis-Fans am ersten Januar-Wochenende einem Traumstart gleich. Bei der Pokal-Endrunde in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm boten die vier teilnehmenden Mannschaften Topsport und ließen die 5.000 Zuschauer, die für eine Einstellung des erst im Vorjahr aufgestellten Rekordbesuchs sorgten, nicht nur einmal mit der Zunge schnalzen. Am Ende des Leuchtturm-Events krönte sich der deutsche Meister Borussia Düsseldorf durch ein überraschend deutliches 3:0 gegen Champions-League-Sieger und Vizemeister 1. FC Saarbrücken TT auch zum Pokalgewinner. In den Halbfinalduellen mit früheren Cupgewinnern hatte Düsseldorf gegen den ASV Grünwettersbach mit 3:1 und Saarbrücken gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen mit 3:2 die Oberhand behalten.

Das spektakuläre Tischtennis-Fest war auch für ein großes Publikum vor den Bildschirmen und an den unterschiedlichsten Endgeräten ein Magnet. Insgesamt nutzten knapp drei Millionen Zuschauer die Übertragungsangebote beim exklusiven TTBL-Medienpartner Dyn mit allen drei Turnierspielen (Halbfinals und Endspiel), in den öffentlich-rechtlichen Sendeschienen (ARD Sportschau, SWR-Nachrichtenformate, Sondersendung Saarländischer Rundfunk) oder beim Spartensender Sport1 mit einer ausführlichen Zusammenfassung aller drei Duelle. Die Reichweite vergrößerte sich zudem durch diverse Social-Media-Kanäle.

Das Liebherr Pokal-Final Four war eingebettet in drei hochkarätig besetzte WTT-Turniere in Doha mit starken Vorstellungen von TTBL-Profis. Zu Jahresbeginn bei den WTT Finals stürmte Düsseldorfs Europameister Dang Qiu durch Siege über zwei asiatische Top-10-Spieler überraschend als bester Bundesliga-Spieler bis ins Halbfinale vor, ehe der Penholder-Spieler nach seinem Abstecher zum Pokal-Turnier und seiner anschließenden Rückreise an den Golf beim Star Contender durch den Einzug in die Runde der besten Acht wiederum zum besten TTBL-Spieler avancierte.

Beim nachfolgenden Contender drückte sensationell Timo Boll als weiterer Düsseldorfer dem Geschehen seinen Stempel auf: Drei Jahre nach seinem zuvor letzten Turniersieg bei der EM 2021 in Warschau landete der 42-Jährige durch den Titelgewinn einen Coup sondergleichen. Ende Januar beim nachfolgenden Star Contender im indischen Goa hingegen lieferte Ochsenhausens brasilianischer Top-10-Star Hugo Calderano durch seine Finalteilnahme gleichfalls beste TTBL-Qualität ab.

Das galt ebenso für den Saarbrücker Darko Jorgic. Am Wochenende von Bolls Husarenstreich in Doha feierte der Slowene im schweizerischen Montreux seinen dritten Titeltriumph beim Europe Top 16 Cup und schaffte damit als erst zweiter Spieler in der über 50 Jahre langen Historie von Europas zweitwichtigstem Turnier einen Hattrick.

Ungeachtet der internationalen Turniere sorgte in der TTBL vor allem der Kampf um den Klassenerhalt für Schlagzeilen. Dabei feierten die Kellerkinder 1. FSV Mainz 05 und TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell imponierende Überraschungserfolge in Duellen mit hochkarätigen Titel- und Play-off-Kandidaten. Den Mainzer Siegen gegen Saarbrücken (3:1) und Ochsenhausen (3:2) hielt Fulda Erfolge gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt (3:1) und auch Titelverteidiger Düsseldorf (3:1) entgegen, so dass sich in der Frage nach dem diesjährigen Absteiger noch nicht einmal eine Tendenz ablesen lassen konnte.

Weichenstellungen in Richtung Zukunft fanden Mitte Januar in Düsseldorf bei der Premiere der European Virtual Table Tennis Challenge Finals statt. Der Sieg beim Turnier der 16 besten Spieler auf dem Kontinent, in das auch ein VR-Jedermann-Wettbewerb sowie ein Showkampf mit zwei Profis integriert waren, ging an den 19 Jahre alten Weltranglistenersten Antonin Landreau aus Frankreich. Düsseldorfs Manager Andreas Preuß war vom „Tischtennis der anderen Art“ erkennbar angetan und kündigte für Deutschlands erfolgreichsten Tischtennis-Verein die Gründung einer eigenständigen VR-Abteilung an.

 
Florian Manzke