Der Tischtennis-Monat April im Rückblick: Play-off-Kampf im Spiele-Marathon
Die Tischtennis Bundesliga (TTBL) lieferte ihren Fans auch im April wieder reichlich Gesprächsstoff. Passend zu den nahenden Saisonhöhepunkten Play-off-Runde und vor allem danach Olympia in Paris standen dabei der Endspurt um die beiden letzten Halbfinalplätze und die Nominierung besonders von Ikone Timo Boll zusammen mit Europameister Dang Qiu für das deutsche Olympia-Team bei den Sommerspielen in Frankreich im Mittelpunkt.
Allerdings blieb das Geschehen im Oberhaus auch darüber hinaus interessant. Naturgemäß ließen zum einen neue Personalien einzelner Klubs beim Aufbau für die kommende Saison weiterhin aufhorchen, während die Liga erste Absatzerfolge beim Ticketverkauf für das Liebherr TTBL Finale am 30. Juni in Frankfurt vermeldete und außerdem in Verbindung mit ihrem Medienpartner Dyn eine neue Nachwuchs-Initiative auf den Weg brachte.
Bad Königshofen und Bremen gewinnen „Zwei aus fünf“
Im Kampf um einen Platz in der Meisterrunde hatte das Motto zu Beginn des mit 17 Begegnungen spielintensivsten Monats seit Jahresbeginn „Zwei aus fünf“ noch gelautet. Aus dem ambitionierten Quintett hinter Hauptrunden- und Champions-League-Sieger 1. FC Saarbrücken sowie Titelverteidiger Borussia Düsseldorf sicherten sich letztlich erstmals der TSV Bad Königshofen und nach fünf Jahren auch wieder Ex-Meister Werder Bremen die Teilnahme an den Semifinals. Nacheinander hatten sich zuvor der frühere Titelgewinner TTF Liebherr Ochsenhausen, der TTC Schwalbe Bergneustadt und zum Schluss auch der Post SV Mühlhausen aus dem Play-off-Rennen verabschieden müssen.
Bad Königshofen machte seine Endrundenteilnahme am letzten Spieltag durch ein 3:0 gegen Absteiger FSV Mainz 05 perfekt. Ihren ersten „Matchball“ hatten die Unterfranken zuvor noch gegen Mühlhausen durch ein 1:3 ungenutzt gelassen. Für die thüringischen Gäste war der Erfolg zwar Teil eines Schlussspurts mit drei Siegen, die allerdings in der Abrechnung aufgrund von Bad Königshofens Vorsprung nutzlos blieben. Bremen meldete sich nach einem 3:2 gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell durch ein 3:1 im „Endspiel“ in Bergneustadt im Kreis der besten vier Mannschaften zurück.
Boll zum siebten Mal für Olympia nominiert
Ein zwischenzeitlich kaum noch für möglich gehaltenes Comeback von Boll erhielt im zurückliegenden Monat durch die Nominierung des Rekordeuropameisters für Deutschlands dreiköpfiges Aufgebot beim olympischen Mannschaftsturnier. Zusammen mit seinem Düsseldorfer Vereinskollegen Dang Qiu und Dimitrij Ovtcharov soll der 43-Jährige bei seinen siebten Sommerspielen noch einmal China herausfordern. Hingegen muss sich Saarbrückens Kapitän Patrick Franziska in Frankreich mit der Rolle des Ersatzmannes begnügen.
Ochsenhausen beim Kaderumbau sehr aktiv
Parallel zum sportlichen Geschehen schritten die Vorbereitungen der Vereine voran. Besonders aktiv war abermals Ochsenhausen. Die Oberschwaben verpflichteten Bogdan Pugna als Nachfolger des scheidenden Cheftrainer Fu Yong und verlängerten erneut den Vertrag mit ihrem Mannschafts-Weltmeister Simon Gauzy, gaben allerdings nach dem Ende Zusammenarbeit mit Can Akkuzu und Samuel Kulczycki auch die Trennung von Alvaro Robles und Hayate Suzuki bekannt. Unterdessen holte der frühere Pokalsieger ASV Grünwettersbach den Franzosen Leo De Nodrest vom ASTT La Romagne für die kommende Spielzeit ins deutsche Oberhaus.
Mit einem Franzosen verstärkte sich auch der designierte Aufsteiger TTC OE Bad Homburg: Die Hessen, die das „Finale“ um die Zweitliga-Meisterschaft bei Borussia Dortmund Ende April durch ein 5:5 nicht für sich entscheiden konnten, nahmen nach dem schwedischen Ex-Doppelweltmeister Kristian Karlsson auch Akkuzu als weiteren erstliga-erfahrenen Spieler unter Vertrag.
Das spannende Geschehen in der TTBL machte den Fans spürbar schon Lust auf das Endspiel um den Titel Ende Juni in Frankfurt. Bereits wenige Tage nach Beginn des Vorverkaufs vermeldeten die Kartenhändler eine verstärkte Nachfrage für die Tickets.
Lust auf Tischtennis machen wollen die TTBL und Dyn im Nachwuchsbereich. Mit dem neuen Förderprogramm „Move Your Sport“ des Streaminganbieters schob das Liga-Management die Initiative „Tischtennis macht Schule“ an, um im Umfeld der TTBL-Vereine nachhaltige Kontakte aufzubauen und über das Angebot von Tischtennis-AG´s die Kinder und Jugendlichen so für den Sport zu begeistern.
Florian Manzke