Calderano, Boll & Co.: Auf diese Stars dürfen sich die Fans freuen
Die Elite des europäischen Tischtennis spielt auch 2023/24 in der Tischtennis Bundesliga (TTBL). Kurz vor dem Saisonstart stellen wir eine Auswahl der Topstars vor, die die Fans in den kommenden Monaten live erleben können – von Rückkehrer Hugo Calderano über Europameister Dang Qiu bis Weltmeister Mattias Falck.
Timo Boll
Kein Spieler hat die Tischtennis Bundesliga (TTBL) und den deutschen Tischtennissport so geprägt wie Timo Boll. Der Superstar spielt bereits seit 1996 in der TTBL, zunächst für den TTV Gönnern, seit 2006 für Borussia Düsseldorf. Erst im Juli feierte der ewige Boll mit dem Erfolg im Liebherr TTBL-Finale seine 13. Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Zuletzt trat der 42-Jährige aufgrund verschiedener Verletzungen zwar etwas kürzer und notiert infolgedessen erstmals seit 2001 nicht mehr in den Top 20 der Weltrangliste (aktuell: Platz 52) – mit Düsseldorf hat er sich 2023/24 nun aber weitere Titel in TTBL, Pokal und Champions League vorgenommen.
Hugo Calderano
Den größten Transfercoup des Sommers landeten die TTF Liebherr Ochsenhausen. Mit Hugo Calderano verpflichtete der viermalige Deutsche Meister den aktuellen Fünften der Weltrangliste und sendete damit ein Zeichen an die Konkurrenz, wieder nach Titeln greifen zu wollen. Denn schon einmal standen die TTF mit Calderano ganz oben: Bereits von 2014 bis 2021 spielte der Brasilianer für Ochsenhausen und feierte 2019 das Double aus Meisterschaft und Pokal. Nach Platz drei in der Vorsaison wollen die Schwaben nun mit Hugo Calderano, Simon Gauzy, Alvaro Robles, Can Akkuzu und Samuel Kulczycki einen weiteren Schritt nach vorne machen und Saarbrücken und Düsseldorf ärgern.
Benedikt Duda
Team-Europameister 2021, Team-Vizeweltmeister 2022, Deutscher Meister im Einzel 2021, siebenfacher Deutscher Meister im Doppel und noch einiges mehr: Benedikt Duda hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Erfolge feiern dürfen. In der neuen Saison richtet der 29-Jährige mit dem TTC Schwalbe Bergneustadt aber erst mal den Blick nach unten. Nach der Vertragsauflösung mit Omar Assar muss der Vorjahresneunte in der Hinrunde mit dem Trio Benedikt Duda, Adrien Rassenfosse und Romain Ruiz auskommen und hat infolgedessen den Klassenerhalt als Saisonziel ausgerufen.
Mattias Falck
Läuft es bei Mattias Falck, dann läuft es auch beim SV Werder Bremen. Kein Spieler hat in den vergangenen Jahren mehr Spiele bestritten als der Schwede, und mit seinen Siegen hat Falck entscheidenden Anteil am erfolgreichen Abschneiden der Hanseaten. Dabei glänzte der 31-Jährige nicht nur in der TTBL, sondern auch international: 2019 holte er WM-Silber im Einzel, 2021 folgte WM-Gold im Doppel mit Kristian Karlsson, 2022 gab es zudem Einzel-Bronze und Doppel-Gold (erneut mit Karlsson) bei der Europameisterschaft in München. In der Weltrangliste steht Falck derzeit auf Platz 24 und ist damit der sechstbestplatzierte Spieler der TTBL.
Patrick Franziska
Fünfmal in Folge stand Patrick Franziska mit dem 1. FC Saarbrücken TT im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, 2023/24 soll es nun ebenfalls klappen mit dem Einzug in das Liebherr TTBL-Finale. „Wir greifen nächstes Jahr wieder an“, versprach Franziska direkt nach der 1:3-Niederlage gegen Borussia Düsseldorf im vergangenen Juli. Dabei hatte der 31-Jährige seiner Trophäensammlung auch in der vergangenen Saison einen weiteren Titel hinzugefügt: Mit Saarbrücken gewann Franziska die Champions League, nachdem es 2022 den Pokalsieg und 2020 erstmals die Deutsche Meisterschaft gegeben hatte. International glänzte Franziska zuletzt mit Doppel-Bronze bei der WM 2023, mit Bronze (2022) und Gold (2021) beim Europe Top 16, Olympia-Silber im Team 2021 sowie den Erfolgen gegen Ma Long, Fan Zhendong und Xu Xin.
Dang Qiu
Wohl kein Spieler hat in den vergangenen Jahren einen steileren Aufstieg hingelegt als Dang Qiu – und es gibt kaum einen Titel, den der 26-Jährige nicht gewonnen hat. Mit Borussia Düsseldorf wurde er Deutscher Mannschaftsmeister (2022, 2023), er gewann die Einzel- (2022) und Team-Europameisterschaft (2021), triumphierte bei den Europaspielen in Mixed und mit dem Team (2023) und holte jeweils Silber bei der Team-WM (2022) und im Einzel beim Europe Top 16 (2023). Auch bei der Borussia ist Qiu, der aktuell auf Weltranglisten-Platz 13 notiert, daher als Leistungsträger gesetzt und soll 2023/24 erneut zum Erfolgsfaktor werden.
Bastian Steger
Auch Bastian Steger zählt zu den Urgesteinen der TTBL, bereits seit 2000 schlägt er in Deutschlands Eliteklasse auf und blickt auf zahlreiche Stationen zurück: Über Borussia Düsseldorf (2000–2006), den TTC Frickenhausen (2006–2010), den 1. FC Saarbrücken TT (2010–2014) und den SV Werder Bremen (2014–2019) gelangte Steger zum TSV Bad Königshofen, mit dem er nun von der ersten Play-off-Teilnahme der Vereinsgeschichte träumt. Da Jin Ueda allerdings erst zur Rückrunde startberechtigt für die Unterfranken ist, wird Steger in den ersten Monaten besonders gefordert sein, um die Top vier nicht aus den Augen zu verlieren. 2022 war Steger vom DTTB aus der Nationalmannschaft verabschiedet worden, für die er auf eine lange und erfolgreiche Karriere mit unter anderem zwei olympischen Bronzemedaillen (2012, 2016) zurückblickt.
Wang Xi
Bereits die 17. Saison in der TTBL ist es für Wang Xi, und erneut ist er beim ASV Grünwettersbach fest als Leistungsträger eingeplant. Mit den Badenern möchte er Platz fünf aus der vergangenen Spielzeit und seine 16:11-Einzelbilanz bestätigen. Seit 2019 spielt der 39-Jährige für Grünwettersbach, zuvor hatte er elf Jahre für den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell (2008–2019) und eine Saison für den TTV Gönnern (2007–2008) aufgeschlagen. Im Fulda-Trikot erspielte Wang dreimal die beste Einzelbilanz der TTBL (2007/08, 2009/10, 2011/12), wurde viermal Vize-Pokalsieger (2013, 2014, 2015, 2016) und dreimal Vizemeister (2014, 2015, 2017).
Wong Chun Ting
Platzt in dieser Saison der Knoten bei Wong Chun Ting? Im vergangenen Winter war der Hongkong-Chinese zum TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell gewechselt und hatte dort das Erbe von Quadri Aruna angetreten. In seinen ersten sechs Monaten erspielte Wong eine 4:7-Bilanz im Einzel und 2:0 im Doppel mit Fanbo Meng. In der neuen Saison hoffen die TTC-Verantwortlichen nun auf einen Leistungssprung des 31-Jährigen, um besser abzuschneiden als Vorjahresplatz zehn. In der Weltrangliste steht Wong aktuell auf Platz 50, seine größten jüngsten Erfolge feierte er vor allem im Mixed: mit Bronzemedaillen bei der WM 2023 und dem Grand-Smash-Turnier in Singapur 2022.