Borussia Dortmund vor TTBL-Premiere
In knapp einem Monat treten Borussia Dortmunds Tischtennisspieler erstmals in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) an. Die meisten Vorbereitungen sind abgeschlossen. Für zwei Spieler steht vorher noch das Highlight Olympia an.
Große Ehre für die Tischtennis-Abteilung des BVB. Der Aufsteiger darf am 23. August das Eröffnungsspiel der TTBL-Saison 2024/25 bestreiten. Erster Gegner bei der BVB-Premiere in der Tischtennis Bundesliga ist Werder Bremen. Bis zum ersten Aufschlag in Norddeutschland wartet noch einiges an Arbeit auf die Tischtennis-Abteilung von Borussia Dortmund mit der Vorsitzenden Ulla Reitemeyer, dem Sportlichen Leiter Evgeny Fadeev und Trainer Wencheng Qi. Los geht’s mit einem Fotoshooting am 21. August auf dem Trainingsgelände in Brackel. Das erste Heimspiel in der dann hoffentlich gut gefüllten Brüggmannhalle findet am 8. September gegen den ASC Grünwettersbach statt (der Vorverkauf für den schwarzgelben Familientag mit Überraschungsgästen startet Anfang August). Auch wenn eine Prognose schwierig ist, Evgeny Fadeev glaubt an sein Team: „Wir haben eine starke Mannschaft.“ Immerhin gehört mit dem Dänen Anders Lind die Nr. 29 der Weltrangliste zum neuen Kader des BVB.
Tischtennisspieler kennen sich untereinander. Das ist auch gut so, denn ein Trainingslager vor dem Saisonstart in Bremen ist nicht eingeplant. Geht aber auch gar nicht, denn zwei der drei Neuzugänge kommen quasi direkt von den Olympischen Spielen in Paris nach Dortmund. Der neue Topmann Anders Lind vertritt Dänemark in Paris, Cedric Nuytinck spielt für Belgien im Olympischen Turnier.
Umzug in der Halle
Vieles ist neu für den Aufsteiger, der nicht nur mit einer fast komplett neuen Mannschaft antritt, sondern auch die Organisationsstruktur den geforderten Bedingungen anpassen musste. Zuletzt spielte der BVB in der kleinen Brüggmannhalle, Insidern besser als Keller bekannt. Mit dem Aufstieg in die Tischtennis Bundesliga (TTBL) zieht der BVB ein Stockwerk höher in die Große Brüggmannhalle, die eine Zuschauerkapazität von ca. 1.000 Plätzen hat und den Anforderungen des Tischtennis-Bunds (DTTB) entspricht. Auch der geforderte neue Hallenboden ist bereits angeliefert und wird vor jedem Heimspiel verlegt – und anschließend wieder entfernt. Ganz wichtig: Auch die für den Streamingdienst erforderliche Internet-Leitung soll bereits liegen.
Damit kann also in vier Wochen das große Abenteuer Tischtennis Bundesliga beginnen. Eine Neuerung gegenüber den vergangenen Zweitliga-Zeiten ist augenfällig. Wenn am 23. August die Premiere in der TTBL ansteht, wird am Freitagabend gespielt. Was nur ein kleiner Vorgeschmack ist. „Die TTBL spielt an fünf Tagen in der Woche von donnerstags bis montags. Das ist wirklich neu für uns, haben wir in der 2. Bundesliga doch so gut wie immer am Sonntagnachmittag gespielt“, erklärt Evgeny Fadeev, der zusammen mit seinem langjährigen Trainer Wencheng Qi auch weiterhin für den Sport verantwortlich ist.
Fast komplett neue Mannschaft
Die Fans werden sich also zeitlich umstellen müssen, wollen sie attraktiven Sport und Weltklassespieler live erleben. Und sie müssen sich neue Namen einprägen: den des Dänen Anders Lind, der neuen Nr. 1. Seine Geschichte ist fast unglaublich. Im März 2021 war der heute 25 Jahre alte Däne auf der Autobahn in der Nähe von Kopenhagen unverschuldet schwer verunglückt. So schwer, dass er sogar gelähmt oder im schlimmsten Fall auch sein Leben hätte verlieren können. Doch 14 Wochen später feierte Lind sein Comeback an der Platte. An Nr. 2 und 3 folgen der Chinese Yongyin Li und der Belgier Cedric Nuytinck. Von der Vorgängermannschaft sind weiter Dennis Klein, Simon Berglund und Erik Bottrof dabei.
Auch wenn die Mannschaft nach Aussage von Fadeev über ein gutes Potenzial verfügt und der Däne Anders Lind immerhin Rang 29 der Weltrangliste einnimmt, Aussagen über das Ziel in der ersten Saison im Oberhaus sind schwierig vorherzusagen. „In der Liga schätzt man uns so ein, dass wir gegen den Abstieg spielen“, schmunzelt Fadeev. Er selbst aber glaubt, dass zwischen Platz drei und zwölf alles offen sei: „Nur Düsseldorf und Saarbrücken sind für mich gesetzt, danach kann jeder jeden schlagen.“
Quelle: Borussia Dortmund
Beitragsbild oben: Anders Lind (Foto: Borussia Dortmund)
Beitragsbild im Text: Cedric Nuytinck (Foto: Borussia Dortmund)