Boll-Pläne für neue Rolle im Tischtennis

Das deutsche Idol Timo Boll könnte dem Tischtennis nach seinem bevorstehenden Karriereende in anderer Rolle erhalten bleiben. Bei der vorgezogenen Feier seines Abschieds von seinem Klub Borussia Düsseldorf an seinem 44. Geburtstag deutete der frühere Weltranglistenerste im SID-Gespräch entsprechende Überlegungen an.
"Ich werde mit Sicherheit nicht von heute auf morgen aus der Tischtennis-Szene verschwinden, dafür bin ich ein viel zu großer Tischtennis-Fan", sagte Boll nach einem hochemotionalen Abend rund um Düsseldorfs 2:3 gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen. Die Bekanntgabe von Details werde allerdings "noch ein paar Wochen dauern", sagte der siebenmalige Olympia-Teilnehmer weiter: "Ich weiß, was in den nächsten zwei, drei Jahren passieren wird, ich laufe nicht planlos durch die Gegend."
Tätigkeiten als Trainer oder Funktionär schließt der Linkshänder für sich bereits seit langer Zeit aus. Schon vor Jahresfrist aber hatte Düsseldorfs Manager Andreas Preuß vor dem Hintergrund von Bolls nahendem Abtritt Hoffnungen auf ein Engagement von Boll für den Rekordmeister in veränderter Funktion geäußert. Beim Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) war der neue Vorstandsvorsitzende Wolfgang Dörner zuletzt mit großem Interesse an Bolls Einbindung womöglich als Botschafter für Verband und Sport in sein Amt gegangen. Auch langjährige Tischtennis-Sponsoren entwickeln derzeit Modelle für eine weitere Zusammenarbeit.
Die Zukunft spielte für Boll bei seinem Wiegenfest in Düsseldorf jedoch nur eine nachgeordnete Rolle. Vielmehr stellte sich der streckenweise frenetisch gefeierte Hesse in seiner Ansprache vor 1100 Zuschauern einem "unfassbar emotionalen" Blick zurück.
Dabei musste Boll einzig bei der Liebeserklärung an Ehefrau Rodelia und Tochter Zoe schwer schlucken und auch die eine oder andere Träne verdrücken. Obwohl sein Profitum mitunter 300 Tage Abwesenheit im Jahr erfordert hatte, wären seine Liebsten "an meiner Seite geblieben", berichtete Boll voller Anerkennung aus dem Familienleben: "Irgendwann muss man der Familie, die immer zurückgesteckt hat, auch etwas zurückgeben. Man muss nicht nur im Sport, sondern auch im Privatleben fair sein."
Quelle: SID
Beitragsbild oben: Timo Boll (Foto: Borussia Düsseldorf)