Bad Königshofen schlägt auch Bremen
Der TSV Bad Königshofen besiegte nach dem 1. FC Saarbrücken-TT auch das Spitzenteam aus Bremen. Mit wenig Erwartungen und ohne den Leitwolf entführten die Unterfranken die Punkte aus dem Norden.
Zu seiner alten Wirkungsstätte war der mittlerweile 43-jährige Bastian Steger zwar angereist, selbst den Schläger schwingen konnte er aufgrund einer Verletzung allerdings nicht. „Bastian ist im Training an der Tischkante hängengeblieben und hat sich einen Finger gebrochen. Er kann den Schläger nicht halten“, sagte TSV-Geschäftsführer Matthias Braun im Vorfeld der Partie im Interview mit dem Fernsehsender TV Mainfranken.
Ueda eröffnet, Gerassimenko gleicht aus
Relativ klar gewann der Japaner im TSV-Dress die ersten beiden Sätze (11:2, 11:7). Falck war damit aber noch nicht geschlagen und gestaltete die folgenden Durchgänge deutlich ausgeglichener. Um das Spiel umzubiegen, reichte es nicht. In drei Sätzen glich Kirill Gerassimenko über den heute an Nummer eins spielenden Kroaten Filip Zeljko aus. Der Bad Königshöfer kam nicht so recht ins Spiel.
Allegro macht es spannend, Falck rettet Bremen ins Doppel
Der Ausfall Stegers bedeutete zugleich, dass Martin Allegro auch im Einzel zum Einsatz kam. In Grünwettersbach hatte der Belgier gegen Leo de Nodrest nicht überzeugen können. Gegen Putuntica spielte er in den ersten beiden Sätzen wie entfesselt (11:3, 11:6), verlor dann aber den Faden. Satz drei und vier gingen an Bremen. Putuntica versuchte, seine Ungeschlagen-Serie in diesem Jahr weiter auszubauen. In der Zwischenpause vor Durchgang fünf schaltete sich Steger ins Coaching ein – mit Erfolg. Allegro startete mit 6:1, motivierte sich selbst immer durch laute Schreie und brachte den Satz und das Spiel am Ende nach Hause.
Das vierte Einzel zwischen Falck und Zeljko bot Spannung pur, auch wenn der erste Satz nicht darauf hindeutete. Den gewann der Bremer deutlich mit 11:3. Es schien nicht der Tag des Filip Zeljkos zu sein. Der Kroate ließ das nicht auf sich sitzen und wehrte sich. Die nachfolgenden Sätze waren hart umkämpft. Keiner der beiden konnte sich frühzeitig absetzen. Zwei davon gingen an Bad Königshofen, einer an Bremen. Am Ende sicherte sich Falck den fünften Satz und sorgte für das Abschlussdoppel.
Und da schien es, als würde Bremen den Sieg eintüten. Den ersten Satz entschieden Gerassimenko/Putuntica knapp für sich (12:10) und führten im zweiten Durchgang mit 5:1. Das TSV-Doppel Ueda/Allegro drehte Satz und Match und sorgte damit für den nächsten Coup.
Stimmen zum Spiel:
Bastian Steger (TSV Bad Königshofen): „Ich hoffe, dass ich – trotz gebrochenem Finger - in diesem Jahr nochmal zum Einsatz kommen kann. Ich muss von Tag zu Tag schauen, wie sich der Finger anfühlt. Es ist schwierig einzuschätzen, wie lange es dauert, bis ich den Schläger wieder halten kann. Ich bin super stolz auf die Mannschaft. Jin [Ueda] hat einen guten Start für uns hingelegt. Die Aufstellung hat funktioniert. Im Doppel kann alles passieren. Es kann in beide Richtungen gehen. Wir wissen, dass wir ein gutes Doppel haben. Am Ende hatten wir das nötige Glück auf unserer Seite. Es war ein schönes Gefühl für mich, hier nach Bremen zurückzukommen.“
Christian Tamas (Trainer SV Werder Bremen): „Wir waren in den letzten Partien sehr nah dran, die Spiele zu gewinnen. Jetzt haben wir dreimal im Doppel verloren. Das Spiel heute kam einen Tick zu früh für uns. Nichtsdestotrotz haben die Jungs alles reingeworfen, auch wenn die mentale Frische etwas gefehlt hat.“
In der TTBL geht es Schlag auf Schlag weiter. Am morgigen Donnerstag empfängt Zugbrücke Grenzau den Post SV Mühlhausen um 19 Uhr. Für Bad Königshofen geht es am Sonntag nach Würzburg, wo Meister Düsseldorf wartet (15:30 Uhr).
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Der 9. Spieltag in der Übersicht
TTC Schwalbe Bergneustadt – Borussia Düsseldorf 1:3
Romain Ruiz – Timo Boll 0:3 (3:11, 4:11, 8:11)
Adrien Rassenfosse – Anton Källberg 2:3 (9:11, 11:5, 11:8, 10:12, 2:11)
Benedikt Duda – Dang Qiu 3:0 (16:14, 11:8, 12:10)
Kanak Jha – Anton Källberg 0:3 (11:13, 10:12, 8:11)
SV Werder Bremen – TSV Bad Königshofen 2:3
Mattias Falck – Jin Ueda 1:3 (2:11, 7:11, 13:11, 11:13)
Kirill Gerassimenko – Filip Zeljko 3:0 (11:6, 11:8, 11:7)
Andrei Putuntica – Martin Allegro 2:3 (3:11, 6:11, 11:7, 11:8, 7:11)
Mattias Falck – Filip Zeljko 3:2 (11:3, 9:11, 9:11, 11:8, 11:5)
Gerassimenko/Putuntica – Ueda/Allegro 1:3 (12:10, 7:11, 9:11, 6:11)
TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – Post SV Mühlhausen 3:0
Dimitrij Ovtcharov – Irvin Bertrand 3:0 (11:8, 14:12, 11:4)
Fanbo Meng – Ovidiu Ionescu 3:2 (13:11, 8:11, 8:11, 12:10, 11:6)
Cheng-Jui Kao – Steffen Mengel 3:2 (13:15, 11:7, 1:11, 11:9, 12:10)
1. FC Saarbrücken-TT – TTF Liebherr Ochsenhausen 1:3
Darko Jorgic – Simon Gauzy 3:1 (11:8, 11:9, 9:11, 11:8)
Yuto Muramatsu – Shunsuke Togami 0:3 (2:11, 12:14, 9:11)
Patrick Franziska – Hugo Calderano 0:3 (6:11, 8:11, 7:11)
Darko Jorgic – Shunsuke Togami 2:3 (11:9, 11:6, 9:11, 7:11, 9:11)
TTC Zugbrücke Grenzau – Borussia Dortmund 1:3
Luka Mladenovic – Cedric Nuytinck 1:3 (13:11, 8:11, 10:12, 9:11)
Feng Yi-Hsin – Li Yongyin 3:1 (12:10, 13:15, 11:8, 11:4)
Maciej Kubik – Anders Lind 0:3 (8:11, 6:11, 11:13)
Luka Mladenovic – Li Yongyin 0:3 (7:11, 3:11, 9:11)
TTC OE Bad Homburg – ASC Grünwettersbach 2:3
Kristian Karlsson - Leo de Nodrest 3:1 (10:12, 12:10, 11:3, 11:8)
Csaba Andras - Tiago Apolonia 2:3 (11:6, 5:11, 15:13, 6:11, 9:11)
Yuma Tsuboi - Ricardo Walther 3:1 (4:11, 11:8, 11:9, 13:11)
Kristian Karlsson - Tiago Apolonia 2:3 (11:6, 8:11, 13:11, 11:13, 4:11)
Csaba Andras/Yuma Tsuboi - Ricardo Walther/Guilherme Teodoro 1:3 (11:4, 7:11, 5:11, 8:11)
Text: Philipp Wohlfart
Beitragsbild oben: Martin Allegro vom TSV Bad Königshofen (Foto: Philipp Wohlfart).