Andreas Preuß (TTBL-Aufsichtsratschef): „Das ‚Die Finals‘-Konzept passt zu unserer Medienstrategie“

Andreas Preuß (TTBL-Aufsichtsratschef): „Das ‚Die Finals‘-Konzept passt zu unserer Medienstrategie“

Borussia Düsseldorfs Manager Andreas Preuß nimmt im Interview in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der TTBL Stellung zu den Plänen für eine Rückkehr des Endspiels in der Tischtennis Bundesliga in das Programm der Multi-DM „Die Finals“ und wirft außerdem schon einen ersten Blick auf das TTBL Pokalfinale am 8. Januar in Neu-Ulm.

Andreas Preuß, der Bundestag des Deutschen Tischtennis-Bundes hat durch eine Ausnahmegenehmigung den Weg für die Teilnahme von Spielern am womöglich erst zu einem Termin in der Folge-Saison stattfinden TTBL-Finale 2023 auch für den Fall bereits abgelaufener Verträge freigemacht. Hintergrund dafür sind Pläne zur erneuten Aufnahme des Endspiels der Tischtennis Bundesliga in das Programm der inzwischen etablierten und mit sehr weitem Raum bei ARD und ZDF übertragenen Multi-DM „Die Finals“. Wie ist der Stand dabei konkret?

Ich weiß von den Plänen durch die regelmäßigen Informationen des TTBL-Geschäftsführers Nico Stehle sowohl an den Aufsichtsrat als auch an die Vereine. Demnach ist der Stand tatsächlich, dass das TTBL-Finale wegen der Austragung von „Die Finals“ in NRW am zweiten Juli-Wochenende in Düsseldorf in der Burgwächter-Castello-Halle stattfinden soll, wo früher schon einmal das damalige Europe-Top-12-Turnier und auch schon Bundesliga-Spiele unseres Vereins Borussia Düsseldorf stattgefunden haben. Dafür sind allerdings noch einige organisatorische Absprachen zu treffen, von denen die Sondergenehmigung durch den DTTB-Bundestag nur eine war. Es gibt aber noch einige andere Detailfragen.

Können Sie Beispiele dafür nennen?

Da sind einige Bereiche betroffen. Das gilt für organisatorische wie für finanzielle, aber auch das Sponsoring. Für die TTBL würde die Austragung in Düsseldorf in organisatorischer Hinsicht eine Herausforderung darstellen, weil anders als an unserem angestammtem Finalplatz in Frankfurt das meiste ganz neu wäre. Aber darüber hinaus besteht noch Koordinationsbedarf hinsichtlich der Übertragungsrechte. Es wird aber im Hintergrund an Lösungen für alle Fragen gearbeitet, auch wenn die letzten Entscheidungen voraussichtlich erst nach dem Jahreswechsel fallen. Generell aber ist das für uns eine reine Win-Situation, und wir versprechen uns natürlich eine große mediale Abdeckung, weil wir durch „Die Finals“ wieder breit bei den öffentlich-rechtlichen Sendern stattfinden und auf längere Übertragungszeiten kommen können. Bei aller Arbeit sehen wir also natürlich zuerst die Mehrwerte und das Positive. Es ist eine große Chance, erneut dabei zu sein.

Schon 2021 war die TTBL bei „Die Finals“ dabei, Tischtennis gehörte auch bei den European Championships im vergangenen Sommer in München zum Programm. Positioniert sich Tischtennis gezielt als Teil der Sportarten-Familie hinter Fußball?

Diese Art von Konzepten mit einem Zusammenschluss mehrerer Sportarten hat auf jeden Fall überzeugt. Es gibt auch einen Wunsch und Bedarf für Sport außerhalb von Fußball. Die Entwicklung entsprechender Angebote ist für alle Beteiligten eine Chance. Für uns als TTBL passt das Konzept natürlich umso besser zu unserer Medienstrategie, weil die TTBL ab kommendem Sommer ja auf der Plattform DYN zusammen mit Handball, Basketball und Volleyball zu einem attraktiven Gesamtangebot für Sportinteressierte gebündelt werden wird.

Im Vorjahr in Dortmund gehörte neben dem TTBL-Finale auch Para-Tischtennis bei „Die Finals“ zum Programm. Ist das auch ein Bestandteil der Planungen für 2023?

Es wird auf jeden Fall versucht, Para-Tischtennis in die Zeitpläne zu integrieren. Para-Tischtennis bekommt ja wie der gesamte Para-Sport auch einen immer größeren Stellenwert und wertet dadurch auch die gesamte Veranstaltung auf.

Strebt Tischtennis nach der Pause bei der diesjährigen Auflage von „Die Finals“ danach, ein fester Bestandteil dieses Multi-Events zu sein?

Auf Dauer sind „Die Finals“ in jedem Fall etwas für Tischtennis. Ob es immer auch etwas für das TTB-Endspiel etwas sein kann, wird man sehen müssen; das müsste ja auch Hand in Hand und in Abstimmung mit dem DTTB abgesprochen werden.

Ist denn in diesem Zusammenhang auch eine Integration des TTBL-Endspiels in die ab 2024 in Erfurt geplanten „Deutschen Tischtennis-Finals“ mit den nationalen Meisterschaften der Damen und Herren, Jugend 15, Jugend 19, Seniorinnen und Senioren sowie Leistungsklassen denkbar?

Es gibt keine Denkverbote. Ob eine solche Variante schon für 2024 ein Thema sein kann weiß nicht. Wenn das aber in alle Gesamtkonzepte passt, kann das auch eine Perspektive sein – immerhin sind TTBL und DTTB auch Partner in der Entwicklung unseres Sports in Deutschland. Andererseits haben wir uns als Liga in den vergangenen Jahren durch unsere Veranstaltungen TTBL Finale und TTBL Pokalfinale auch ein Standing als eigenständiger Ausrichter hochkarätiger Events erarbeitet, durch das auch die TV-Abdeckung zuletzt sehr zufriedenstellend gewesen ist.

Als nächstes steht in dieser Reihe am 8. Januar das TTBL Pokalfinale in Neu-Ulm auf dem Programm. Wie laufen die Vorbereitungen?

Es läuft gut. Wir freuen uns besonders über den schon angezogenen Vorverkauf, in dem schon rund 1500 Tickets bestellt worden sind.